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Das Leben Muhammads Nach Ibn Hischam -- Heft 5

Verspottung durch Juden und die ersten Feldzüge Muhammads -- (623 n.Chr.)

Vom Widerstand und Spott der Juden -- Der Heilige Kireg tritt in ein neues Stadium


Verspottung durch Juden und die ersten Feldzüge Muhammads -- (623 n.Chr.)

13. Vom Widerstand und Spott der Juden (ab 623 n.Chr.)
13.1 Ein Zeugnis von Safiyya
13.2 Von den Heuchlern unter den Hilfsgenossen, die es mit den Juden hielten
13.3 Wie die Heuchler aus der Moschee gejagt wurden
13.4 Was in der Sure “al-Baqara” geoffenbart worden ist
13.5 Wie Juden und Christen vor Muhammad disputierten
13.6 Was die Juden sagten, als die Gebetsrichtung geändert wurde (Januar 624 n.Chr.)
13.7 Muhammads Rede auf dem Bazar der jüdischen Banu Qaynuqa' in Medina
13.8 Wie Muhammad in eine jüdische Schule ging
13.9 Der Vorfall zwischen Abu Bakr und Finhas
13.10 Wie die Juden die Offenbarung leugneten
13.11 Wie sie sich vereinigten, um Muhammad zu töten
13.12 Muhammad und die Strafe bei Ehebruch
13.13 Wie die Juden das Prophetentum Christi leugneten
13.14 Die Abordnung der Christen von Nadjran in Medina
13.15 Über die Heuchler
13.16 Erwähnung der Gefährten Muhammads, welche krank wurden
13.17 Die Zeitbestimmung der Auswanderung (24. September 622 n.Chr.)

14. Der Heilige Krieg tritt in ein neues Stadium (ab Frühjahr 623 n.Chr.)
14.1 Der Kriegszug nach Waddan (August 623 n.Chr.)
14.2 Weitere Feindberührungen (März bis September 623 n.Chr.)
14.3 Der Kriegszug nach 'Uschayra (Dezember 623 n.Chr.)
14.4 Der Feldzug nach Safwan (September 623 n.Chr.)
14.5 Die Sendung des Abdallah ibn Djahsch nach Nakhla und die Offenbarung über Kämpfe im heiligen Monat (Januar 624 n.Chr.)
14.6 Die Juden deuteten diesen Vorfall als schlechtes Omen für Muhammad
14.7 Wann die Gebetsrichtung (Qibla) geändert wurde (Januar 624 n.Chr.)

Test


Verspottung durch Juden und die ersten Feldzüge Muhammads -- (623 n.Chr.)

nach Muhammad Ibn Ishaq (gest. 767 n.Chr.) bearbeitet von Abd al-Malik Ibn Hischam (gest. 834 n.Chr.)

Aus dem Arabischen übersetzt von Dr. Gustav Weil

Eine Auswahl mit Anmerkungen von Abd al-Masih und Salam Falaki

13. Vom Widerstand und Spott der Juden (ab 623 n.Chr.)

13.1 Ein Zeugnis von Safiyya

Safiyya, die Tochter des Huyay ibn Akhtab, soll folgendes erzählt haben: “Mein Vater Huyay und mein Onkel Abu Yasir hatten mich von allen Kindern am liebsten. Sooft sie sich mit einem anderen Kinde beschäftigten, wandten sie sich mir zu, wenn ich kam. Als Muhammad nach Medina kam und sich in Kuba niederließ, gingen mein Vater und mein Onkel vor Tagesanbruch zu ihm und kehrten erst bei Sonnenuntergang wieder zurück. Sie gingen langsam und träge und sahen sehr niedergeschlagen aus. Ich sprang wie immer auf sie zu, aber sie schenkten mir keine Aufmerksamkeit. So sehr waren sie betrübt. Ich hörte dann, wie mein Vater meinen Onkel fragte: ,Ist er es?' Er antwortete: ,Ja, bei Allah!' Er fragte nochmals: ‘Erkennst du ihn und bestätigst, was er sagt?' Er antwortete: ’Ja.' Mein Onkel fragte dann seinerseits: ,Und was gedenkst du ihm gegenüber zu tun?' Mein Vater antwortete: ‘Bei Allah, ihn als Feind zu behandeln, solange ich lebe.'”

13.2 Von den Heuchlern unter den Hilfsgenossen, die es mit den Juden hielten

Nabtal ibn al-Harith war ein starker, dunkelhäutiger Mann mit fliegenden Haaren, roten Augen und dunkelroten Wangen. Er kam oft zu Muhammad, unterhielt sich mit ihm und hinterbrachte dann Muhammads Worte den Heuchlern. Er hat auch gesagt: “Muhammad ist ganz Ohr. Er glaubt, was man ihm sagt.”* In bezug auf ihn offenbarte Allah: “Manche unter ihnen beleidigen den Propheten und sagen, er sei ganz Ohr. Sprich: ‘Es ist gut für euch, daß er ganz Ohr ist. Er glaubt an Allah und hat Vertrauen zu den Gläubigen. Er hat Mitleid mit denen unter euch, die glauben. Diejenigen aber, die den Propheten beleidigen, trifft schwere Pein`” (Sure al-Tawba 9,61). Baladjlan hat erzählt, ihm sei berichtet worden, wie Gabriel einst zu Muhammad kam und sagte: “Es setzt sich ein dunkelhäutiger Mann zu dir mit fliegendem Haar, dunkelroten Wangen, roten Augen, die wie zwei kupferne Kessel aussehen. Sein Herz ist härter als das eines Esels. Er hinterbringt deine Worte den Heuchlern. Nimm dich vor ihm in acht!” Damit schilderte er, wie man glaubt, Nabtal ibn al-Harith.

* Diese Aussage in der Biographie Ibn Hischams ist ein bedeutsamer Hinweis auf die Tatsache, daß Muhammad den Juden anfangs begierig zuhörte und viel von dem, was sie sagten, annahm, glaubte und in seine Gedankenwelt einbaute.
Muhammad war auf die Aussagen, Nachrichten, Erzählungen und Lehren der Juden angewiesen, weil er die Thora in Hebräisch nicht lesen konnte und selbst keine echten Offenbarungen empfing. Dabei ist anzunehmen, daß sein Hunger nach Erkenntnis der Wahrheit und des Rechts von jüdischen Scharlatanen ausgenützt und er von ihnen getäuscht wurde.

13.3 Wie die Heuchler aus der Moschee gejagt wurden

Einst betraten mehrere Heuchler die Moschee, flüsterten miteinander und drängten sich eng zusammen. Als Muhammad dies sah, ließ er sie mit Gewalt aus der Moschee treiben.* Abu Ayyub Khalid ibn Zaid faßte Amr ibn Qays, einen Bruder der Banu Ghanim, und zog ihn am Fuß aus der Moschee hinaus. Amr ibn Qays rief immer: “Willst du mich aus dem Trockenplatz der Banu Tha'laba vertreiben?” Hierauf wandte sich Abu Ayyub zu Raafi' ibn Wadia, einem von den Banu Nadjdjar, zog ihn am Kragen seines Oberkleids, schlug ihn ins Gesicht und warf ihn hinaus, wobei er rief: “Pfui, du garstiger Heuchler, fort mit dir, du Heuchler, aus dem Heiligtum des Gesandten Allahs!” Umara ibn Hazm ging auf Zaid ibn Amr zu, packte ihn an seinem langen Bart und zog ihn mit Gewalt aus der Moschee hinaus. Dann versetzte er ihm mit beiden Händen einen Stoß, daß er umfiel und rief: “Du hast mich verletzt, Umara!” Jener aber entgegnete: “Allah verstoße dich, du Heuchler! Die Strafe, die dir Allah bereitet, ist härter als diese. Nähere dich nie mehr der Moschee des Gesandten Allahs!”

* Nichts verletzte Muhammad tiefer als der Spott seiner Feinde. Er konnte solche Heuchler nicht ertragen, die vorgaben, Moslems zu sein, in Wirklichkeit aber den Islam ablehnten. Er warnte sie nicht, sondern ließ sie mit roher Gewalt aus seinem Heiligtum werfen.
Jesus hat die Heuchler unter den Juden entlarvt und mit scharfen Worten gegeißelt, sie aber nicht mit Gewalt aus seiner Nähe vertreiben lassen. Er liebte sie bis zum Ende und sagte ihnen die Wahrheit offen ins Gesicht.

Abu Muhammad, einer der Banu Nadjdjar, der bei Badr mitgefochten hatte und Abu Muhammad Mas'ud ibn Aus, auch einer der Banu Nadjdjar, gingen auf Qays ibn Amr ibn Sahl zu, den einzigen Jüngling unter den Heuchlern, und stießen ihn in den Nacken, bis er die Moschee verlassen hatte. Ein Mann aus dem Geschlecht des Abu Sa'id al-Khudri, welcher Abd Allah ibn Harith hieß, ging auf al-Harith ibn Amr zu, ergriff ihn an seinem Haarschopf und zerrte ihn über den Boden hinweg aus der Moschee hinaus. Der Heuchler schrie: “Du bist sehr derb, Sohn Hariths!” Jener erwiderte: “Du verdienst es, Feind Allahs!”

Ein Mann von den Banu Amr ibn Auf ging auf seinen Bruder Zuwai ibn al-Harith zu, warf ihn aus der Moschee, rief: “Pfui über ihn,” und setzte hinzu: “Satan und seine Sache hat sich deiner bemächtigt!” Diese Männer waren an jenem Tage in der Moschee und wurden auf Befehl Muhammads hinausgeworfen.

13.4 Was in der Sure “al-Baqara” geoffenbart worden ist

Gegen diese Rabbiner und Heuchler von den Ausiten und Khazradjiten wurde der Anfang der Sure “al-Baqara” geoffenbart: “Dies ist die Schrift, an der nicht zu zweifeln ist ...” (Sure al-Baqara 2,2). “Denen, die ungläubig sind” – nämlich an das, was dir geoffenbart worden ist – wenn sie auch sagen, wir glauben an die frühere Offenbarung: “Bei ihnen ist es gleich, ob du ihnen predigst oder nicht, sie bleiben Ungläubige” (Sure al-Baqara 2,6). Sie leugnen das, was von dir in ihren Büchern erwähnt ist, sowie das Bündnis, das deinetwegen (!) mit ihnen geschlossen worden ist. Sie glauben also weder an das, was dir geoffenbart worden ist, noch an das, was ihnen andere geoffenbart haben. Wie ist also zu erwarten, daß sie auf deine Ermahnungen und Drohungen hören, da sie das, was ihnen, vor dir, durch ihre Offenbarung bekannt ist, leugnen? “Allah hat ihr Herz und ihre Ohren verschlossen und über ihrem Gesicht liegt eine Decke ...” (Sure al-Baqara 2,7), die sie hindert, je die Leitung zu finden und an das Wahre zu glauben, das dir von deinem Herrn zugekommen ist und das sie als Lügen erklären, wenn sie auch an alles früher Geoffenbarte glauben. “... Sie trifft schwere Pein” (Sure al-Baqara 2,7) wegen ihres Unglaubens dir gegenüber. Diese Worte beziehen sich auf die Rabbiner, die die Wahrheit leugneten, nachdem sie sie erkannt hatten.

Es gibt unter den Leuten einige, die sagen: ,Wir glauben an Allah und an den letzten Tag,’ die aber doch keine Gläubigen sind” (Sure al-Baqara 2,8). Er meint damit die Heuchler unter den Ausiten und Khazradjiten und die es mit ihnen hielten. “9 Sie wollen Allah und die Gläubigen hintergehen, täuschen aber nur sich selbst, ohne es zu wissen. 10 In ihrem Herzen ist eine Krankheit ...” (Sure al-Baqara 2,9-10): der Zweifel. “11 Sagt man zu ihnen: ‘Glaubt wie andere Leute,’ so antworten sie: ,Sollen wir wie die Toren glauben?' 12 Sie selbst sind aber die Toren und wissen es nicht! Begegnen sie denen, welche glauben, so rufen sie: ,Wir glauben!' “ (Sure al-Baqara 2,11-12). “... Sind sie allein mit ihren Teufeln (den Juden, welche sie antreiben, die Wahrheit zu leugnen und Muhammads Offenbarung nicht anzuerkennen), so sagen sie: ,Wir halten es mit euch! Wir sind nur Spötter' ” (Sure al-Baqara 2,14) und spielen mit den Moslems. “15 Aber Allah spottet ihrer und erhält sie in ihrer Widerspenstigkeit, daß sie umherirren. 16 Diejenigen, welche Irrtum gegen Leitung eingetauscht haben, haben keinen gewinnbringenden Handel gemacht. Sie werden nicht geleitet. 17 Sie gleichen denen, welche ein Feuer anzünden. Sobald es seine Umgebung beleuchtet hat, nimmt ihnen Allah ihr Licht und überläßt sie der Finsternis. 18 Sie sind stumm, taub und blind und kehren nicht um” (Sure al-Baqara 2,15-18). Sie sollen wegen ihrer Widersetzlichkeit und ihrer Drohungen auch keine Rettung aus ihrem Zustand finden. “19 Sie gleichen denen, die bei schwarzen Wolken vor Todesangst die Finger in die Ohren stecken, um den Donner nicht zu hören. Allah schickt ihnen dies, um sie zu strafen, hat er doch die Ungläubigen überall in seiner Gewalt. 20 Wenig fehlt, so raubt ihnen der Blitz ihr Sehvermögen. Sooft sein Licht ihnen leuchtet, wandeln sie darin. Wird es dunkel um sie herum, so bleiben sie stehen. Wenn Allah wollte, so nähme er ihnen ihr Sehvermögen. ... 21 O ihr Leute! Betet euren Herrn an, der euch und eure Vorfahren geschaffen hat. Vielleicht werdet ihr gottesfürchtig. 22 Der die Erde für euch wie einen Teppich ausgebreitet hat und den Himmel wie ein Gebäude, der euch vom Himmel Wasser herabsendet und dadurch Früchte zu eurer Nahrung hervorbringt, gebt ihm keine Teilhaber!” (Sure al-Baqara 2,19-22) “... Fürchtet die Hölle,* deren Brennmaterial Menschen und Steine sind und die für die Ungläubigen bereitsteht” (Sure al-Baqara 2, 24).

* Die Hölle spielt im Islam eine entscheidende Rolle. Die Furcht vor Allah und seinem Gericht ist stärker als die Liebe zu ihm. Die (eventuelle) Rettung der frommen Moslems wird als ein Herausreißen aus dem Höllenfeuer verstanden (Sure Maryam 19,70-71).

“Sie sagen: 'Das Feuer der Hölle wird uns nur eine bestimmte Anzahl von Tagen ergreifen!' –Sprecht! 'Habt ihr mit Allah einen Vertrag* darüber, so wird er ihm gewiß nicht zuwiderhandeln. Oder sagt ihr Dinge von Allah, die ihr nicht genau wißt?'” (Sure al-Baqara 2,80).

* Muhammad hat einiges von dem Bund, den Gott mit den Juden geschlossen hatte, gehört, wußte allerdings nicht genau, was Gott dabei den Juden verheißen und geboten hatte.

Als Muhammad nach Medina kam, behaupteten die Juden: “Die Welt wird 7000 Jahre dauern. Gott bestraft tausend Erdenjahre mit einem Tag in der Hölle. Demnach sind es sieben Tage im Jenseits, dann hört die Strafe auf.” Hierauf offenbarte Allah: “81 Wer Schlimmes sich aneignet und ganz von Sünde umgeben ist, (wer, wie ihr, schlecht handelt und so ungläubig ist, daß der Unglaube alles, was er Gutes an sich hat, umgibt,) der bleibt ewig in der Hölle. 82 Wer aber Gutes tut und gläubig ist, bleibt ewig im Paradies” (Sure al-Baqara 2,81-82). Wer an das glaubt, was ihr leugnet, und die frommen Handlungen übt, die ihr vernachlässigt, der kommt für alle Ewigkeit ins Paradies. Damit kündigt er ihnen an, daß die Vergeltung für das Gute wie für das Schlimme nie aufhört.

Ferner sagt Allah, “daß ihr euch nicht aus eurem Lande vertreiben lassen sollt, denn ihr habt den Vertrag bestätigt und seid dabei selbst als Zeugen aufgetreten. Nun führt ihr Krieg untereinander. Ein Teil treibt den anderen aus dem Lande und scheut dabei vor Verbrechen und Feindseligkeiten nicht zurück.” Die Juden Medinas waren nämlich in zwei feindliche Parteien gespalten: die Banu Qaynuqa' samt ihrem Anhang, die Bundesgenossen der Khazradjiten waren, und die Banu Nadir und Quraiza nebst ihrem Anhang, die Bundesgenossen der Ausiten waren. Brach nun ein Streit zwischen den Ausiten und Khazradjiten aus, so hielten es die Banu Qaynuqa' mit den Khazradjiten, während die Nadir und Quraiza mit den Ausiten auszogen. Sie vergossen auf diese Weise immer wieder jüdisches Blut, obgleich sie doch die Thora hatten. Aus ihr konnten sie wissen, was erlaubt und was verboten ist. Die Ausiten und Khazradjiten waren Götzendiener, die weder Hölle noch Paradies, weder Auferweckung noch Auferstehung kannten, die also von keiner Offenbarung etwas wußten, weder von Erlaubtem noch von Unerlaubtem. War dann der Krieg zu Ende, lösten sie der Thora gemäß ihre Gefangenen gegenseitig aus. Die Qaynuqa' lösten die aus, welche in den Händen der Ausiten waren, und die Nadir und Quraiza die, welche in der Gewalt der Khazradjiten waren. Sie beachteten aber das Blut nicht, das sie, indem sie den Götzendienern beistanden, gegenseitig vergossen hatten. Darum sagt Allah, sie zurechtweisend: “... Wollt ihr an den einen Teil des Buches glauben und an den anderen nicht ...” (Sure al-Baqara 2,85), “was die Auslösung der Gefangenen betrifft, aber dann doch Blut vergießen, das die Thora verbietet? Zudem vertreiben sie sich gegenseitig aus dem Lande und rufen aus irdischen Motiven Götzendiener zu Hilfe.”*

* Die Juden im Hidjaz waren untereinander zerstritten und vertraten widersprüchliche Lehransichten. Das erschwerte Muhammad die Erkenntnis der Wahrheit und den Glauben an ihre Dogmatik und Ethik. Andererseits darf angenommen werden, daß Muhammad ihre Spannungen untereinander ausnützte und die verfeindeten Brüder gegeneinander ausspielte – bis zum bitteren Ende.

Dann fährt Allah fort: “Wir haben Mose die Schrift geoffenbart und ließen andere Gesandte auf ihn folgen. Wir haben 'Isa, dem Sohne Maryams, die Zeichen gegeben ...” (Sure al-Baqara 2,87), die durch ihn geschehen sind: Die Auferweckung von Toten und die Erschaffung eines Vogels aus Lehm, dem er, mit Allahs Erlaubnis, Leben einhauchte; ferner heilte Isa die Kranken, besaß Kenntnisse vieler Geheimnisse und wußte von Dingen, die sie in ihren Häusern verborgen hatten. Dazu war er in der Lage, ihre Irrtümer aus der Thora und dem Evangelium zu widerlegen, die ihm Allah geoffenbart hat. Die Juden aber blieben trotz allem ungläubig (siehe Sure Al 'Imran 3,49-52).*

* Der Qur’an bestätigt mehrere große Wunder Jesu, die im Neuen Testament und in apokryphen Erzählungen außerhalb des Neuen Testaments beschrieben sind. Danach erscheint Jesus den Moslems als vollmächtiger Schöpfer, einzigartiger Arzt, Totenauferwecker, Versorger seiner Jünger mit Speise und als Gesetzgeber. Seine Zeichen übertreffen die Zeichen aller anderen Propheten. Muhammad selbst vermochte keine Wundertaten zu vollbringen, weshalb er seine Verse im Qur’an als Wunder (ayat) bezeichnete.

“87 ... Wollt ihr, sooft euch ein Gesandter Dinge offenbart, die euch nicht lieb sind, euch über ihn stolz erheben? Ihr habt die einen als Lügner verworfen, die anderen getötet. 88 Sie sagen: ,Unser Herz ist bedeckt!' Aber Allah hat sie wegen ihres Unglaubens verflucht, und nur wenige unter ihnen sind gläubig” (Sure al-Baqara 2,87-88).*

* Die Weissagung in 5. Mose 29,3 und die Worte Gottes in Jesaja 6,9-10 wurden von Jesus bestätigt (Matthäus 15,8). Sie werden auch im Qur’an reflektiert. Diese Aussagen bestätigen die Treue und das Festhalten der Juden an ihrem Dogma, bezeugen aber auch ihre Verschlossenheit gegen alle anderen Lehren. Sie haben Jesus, den Sohn Gottes, radikal abgelehnt. Dieser Vers im Qur’an ist einer der versteckten Hinweise Muhammads auf die Möglichkeit und Wahrscheinlichkeit des Todes Jesu Christi entgegen anderer Aussagen im Qur’an.

Der doppelte Zorn bezieht sich auf das, was sie von der Thora verloren haben, die sie schon hatten, und auf ihren Unglauben gegenüber Muhammad, den ihnen Allah aufs Neue schickte. Dann weist er sie darüber zurecht, daß er den Berg über sie erheben mußte und daß sie das Kalb als Gott anbeteten. Allah sagt ferner: “Sprich: Wenn die jenseitige Wohnung bei Allah nur für euch und nicht für andere Menschen bestimmt ist, so wünscht euch sofort den Tod! ...” (Sure al-Baqara 2,94); sagt: “Allah möge den töten, der von uns beiden lügt!”* (Vgl. Suren al-Tawba 9,30 und al-Munafiqun 63,4). Auf diesen Vorschlag Muhammads wollten sie aber nicht eingehen. Darum hieß es: “Sie wünschen ihn aber niemals wegen dessen, was ihre Hände vorausgeschickt haben ...” (Sure al-Baqara 2,95). Sie wissen, daß sie die Kenntnis von dir in ihren Büchern haben, und verleugnen dich doch. Es wird behauptet, daß – falls sie an jenem Tage, da Muhammad dies zu ihnen sagte, den Tod gewünscht hätten – dann alle Juden umgekommen wären. Er erwähnt dann, wie sie nach irdischem Leben lüstern sind und sich langes Leben wünschen: “Du findest, daß die Juden am meisten am Leben hängen, und von den Götzendienern wünscht mancher, tausend Jahre zu leben. Das befreit ihn aber nicht von der Strafe ...” (Sure al-Baqara 2,96). Der Götzendiener erwartet keine Auferstehung. Darum liebt er ein langes Leben ebenso wie die Juden, die wissen, welche Beschämung sie im Jenseits zu erwarten haben.

* Muhammad hat seine Feinde gelegentlich zu einem Gebetsduell oder Gottesurteil herausgefordert. Er segnete seine Feinde nicht, sondern suchte sie im Namen Allahs zu vernichten. Dabei handelt es sich um eine verdeckte Form der Schwarzen Magie, die auch heute noch unter moslemischen Führern praktiziert wird.

Eine Gruppe jüdischer Rabbis kam eines Tages zu Muhammad. Ihr Wortführer sagte: “Wir wollen vier Fragen an dich richten. Beantwortest du sie, so glauben wir an dich und folgen dir.” Muhammad ging auf diesen Vorschlag ein. Er verlangte jedoch das Versprechen bei Allah, daß sie zu ihrem Wort stehen. Sie gaben die verlangte Zusage. “Nun, so fragt, was ihr wollt,” versetzte Muhammad. Da fragten sie: “Erkläre uns, wie ein Kind der Mutter ähnlich sieht, obwohl doch der Same vom Manne kommt.” Muhammad antwortete: “Ich beschwöre euch bei Allah und bei den Tagen seines Verweilens unter dem Volk Israel. Wißt ihr nicht, daß der Same des Mannes weiß und dicht und der Same der Frau gelb und flüssig ist? Derjenige von beiden, welcher über den andern kommt, dem wird das Kind ähnlich.” Die Juden riefen: “Bei Allah, so ist es! Nun sage uns auch, wie dein Schlaf ist.” Muhammad antwortete: “Ich beschwöre euch bei Allah und den Tagen seines Aufenthaltes unter dem Volk Israel. Wißt ihr, daß der Schlaf, von dem ihr meinet, er sei mir fern, derjenige ist, in welchem die Augen schlafen, aber das Herz wacht?” Sie sagten: “Ja, bei Gott.” “Nun,” erwiderte er, “so ist mein Schlaf. Meine Augen schlafen, aber mein Herz wacht.” Sie fragten dann, was Israel sich selbst verboten habe. Darauf antwortete er: “Seine liebste Speise und sein liebstes Getränk war Milch und Fleisch von Kamelen. Einst hatte er ein Übel, von welchem ihn Allah heilte. Da versagte er sich, als Zeichen des Dankes gegen Allah, Fleisch und Milch von Kamelen, was seine liebste Speise und sein liebstes Getränk war.” Die Juden sagten: “So ist es, bei Gott. Nun gib uns noch eine Nachricht vom Geist.” Er antwortete: “Er ist Gabriel, der mich besucht.”* “Bei Gott, so ist es,” sagten die Rabbiner. “Aber wir haben einen Feind, der König ist. Der wird mit Gewalt und Blutvergießen kommen. Wäre dies nicht, so würden wir dir folgen.”**

* Der Geist Gottes oder der Geist der Heiligkeit wird im Islam als ein geschaffener Engel verstanden und nicht als Gottes eigener Geist. Der Islam kennt keinen Heiligen Geist im Sinne der Bibel. Deshalb kann ein Moslem auch Christus, den Sohn Gottes, nicht erkennen. Im Islam gibt es keine Gaben und Früchte des Heiligen Geistes, sondern nur Früchte des Fleisches (1. Korinther 12,3; Galater 5,19-23).
** Diese kuriose Geschichte, die sufistisches Gedankengut (das Herz bleibt aber wach) mit beduinischen Vorstellungen (wie Essen des Kamelfleisches) vermischt, geht wahrscheinlich auf Ka'b ibn al-Ahbar zurück und läßt auf jüdische Herkunft schließen.

Ein Freigelassener der Familie des Zaid ibn Thabit hat von 'Ikrima oder von Sa'id ibn Djubair berichtet, der es von Ibn 'Abbas gehört hat, daß Muhammad folgendes Schreiben an die Juden Khaybars gerichtet hat: “Im Namen Allahs, des Gnädigen und Barmherzigen. Von Muhammad, dem Gesandten Allahs, dem Freund und Bruder Moses, der die Offenbarung Moses für wahr erklärt. Allah spricht zu euch: ,O ihr Männer der Thora!' Ihr findet in eurer Schrift: ,Muhammad ist der Gesandte Allahs, und seine Gefährten sind gegen die Ungläubigen hart, aber unter sich liebevoll. Du siehst, wie sie sich verbeugen und niederfallen, um Allahs Gnade und Wohlgefallen zu erflehen. Sie tragen die Spuren des Niederfallens im Gesicht. Sie gleichen in der Thora und im Evangelium dem Samen, welcher Frucht hervorbringt und sie fördert, daß sie stark wird, und sich gerade hält auf dem Stamme und denen, welche sie ausgestreut haben, gefällt und die Ungläubigen ärgert. Allah hat denen, welche glauben und Gutes tun, Vergebung und großen Lohn verheißen' (Sure al-Fath 48,29). Ich beschwöre euch bei Allah und bei dem, was er euch geoffenbart hat. Ich beschwöre euch bei dem, welcher eure früheren Stämme mit Manna und Wachteln gespeist hat, bei dem, welcher für eure Väter das Meer ausgetrocknet hat, um sie von Pharao und seinen Werken zu befreien. Sagt mir, ob ihr nicht in eurer Offenbarung findet, daß ihr an Muhammad glauben sollt. Findet ihr es nicht, so trifft euch kein Tadel. Die Wahrheit wird aus dem Irrtum klar hervorgehen. Ich rufe euch auf, an Allah und seinen Propheten zu glauben.”*

* Muhammad bemühte sich oft und in vielfacher Weise darum, die Juden für den Islam zu gewinnen – meist vergeblich.

Unter denen, gegen welche der Qur’an besonders auftritt, sind die Rabbiner und Ungläubigen unter den Juden, die ihn ausfragten und quälten.

So wurde mir von Abd Allah ibn 'Abbas und Djabir ibn Abd Allah erzählt: “Abu Yasir ibn Akhtab kam einst an Muhammad vorüber, als er den Anfang der Sure al-Baqara las: ,Alef, lam, mim.* Dies ist die Schrift, an der nicht zu zweifeln ist' (Sure al-Baqara 2,1.2). Da kam er zu seinem Bruder Huyay ibn Akhtab, der bei andern Juden saß, und sagte zu ihnen: ,Ich habe gehört, wie Muhammad las: ,Alef, lam, mim. Dies ist die Schrift.' Sie fragten: ‘Hast du dies wirklich gehört?' Er antwortete: ,Ja.' Da ging Huyay mit jenen Juden zu Muhammad und fragte ihn, ob ihm Gabriel Alef, lam, mim geoffenbart habe. Er antwortete: ,Ja.' Da sagten sie: ‘Gott hat vor dir Propheten gesandt, es ist uns aber nicht bekannt, daß er einem andern als dir gesagt habe, wie lang sein Reich dauern und was das Schicksal seines Volkes sein wird.' Er wandte sich dann zu denen, die bei ihm waren, und fuhr fort: ,Alef ist 1, lam 30 und mim 40, im ganzen 71 Jahre. Wollt ihr einen Glauben annehmen, dessen Reich und Volk nur 71 Jahre besteht?' Dann fragte er Muhammad, ob er noch ähnliche Offenbarungen erhalten habe. Er antwortete: ,Ja, Alef, lam, mim, sad.' Da sagte Huyay: ‘Das ist, bei Gott, länger und schwieriger: Alef 1, lam 30, mim 40 und sad 60, das wäre 131 Jahre.' Er fragte dann Muhammad noch nach anderen Offenbarungen. Er nannte ihm Alef, lam, ra. Huyay sagte: ‘Das ist noch länger und schwieriger. Alef 1, lam 30, ra 200, also 231.' Er fragte wieder nach andern, und Muhammad nannte Alef, lam, mim, ra. Huyay sagte: ‘Das ist noch länger und schwieriger: Alef 1, lam 30, mim 40, ra 200, also 271.' – ,Nun,’ fuhr er, zu Muhammad gewandt, fort: ‘Deine Sache ist uns zweifelhaft, ob dir eine lange oder eine kurze Dauer verheißen ist,’ worauf sie ihn verließen. Abu Yasir sagte zu seinem Bruder Huyay und den andern Rabbinern: ,Vielleicht ist all dies zusammenzuzählen: 71, 131, 231 und 271, also im Ganzen 704 Jahre.' Sie antworteten: ‘Die Sache ist uns zweifelhaft.' Man glaubt, daß auf sie die Worte sich beziehen: ‘... Es gibt bestimmte Verse, sie bilden die Mutter der Schrift, und solche, welche Zweifel zulassen ... ' (Sure Al 'Imran 3,7).”**

* “Alef, lam, mim” sind die Namen der Buchstaben A, L und M im arabischen Alphabet. Manche Juden benützten die Zahlenwerte der arabischen Buchstaben, um spekulativ eine Bedeutung der Anfangsbuchstaben dieser und ähnlicher Suren zu finden.
** Diese sog. Abdjad-Rechnung ist jüdischer Herkunft und beruht auf den Zahlenwerten einzelner Buchstaben. Obwohl diese Rechnungsweise jeder Basis im Qur’an und in der islamischen Tradition entbehrt, wurde sie von den Moslems übernommen. Heute noch versuchen fundamentalistische Kreise, wie Ahmad Dedat, mit den Zahlen “neun” und “neunundvierzig,” die sie anhand solcher Berechnungen im Qur’an oft getroffen zu haben meinen, die göttliche Herkunft des Qur’ans zu beweisen.

Ein zuverlässiger Gelehrter hat gesagt: “Diese Verse erschienen, als die Bewohner von Nadjran zu Muhammad kamen und ihn über Christus ausfragten.” Muhammad ibn Abi Umama hat erzählt, er habe gehört, diese Verse seien gegen Juden erschienen, ohne die Veranlassung näher anzugeben. Allah weiß, welches das Richtige ist.

Wie Ikrima, der Freigelassene des Ibn 'Abbas, berichtete, der es von Ibn 'Abbas gehört hat, flehten die Juden (ihren) Gott um einen Gesandten vor der Sendung Muhammads gegen die Ausiten und Khazradjiten an, als aber Allah einen Gesandten aus den Arabern schickte, glaubten sie nicht an ihn und leugneten, was sie früher von ihm gesagt hatten. Mu'adh ibn Djabal und Bischr ibn al-Bara ibn Marur, ein Bruder der Banu Salama, sagten ihnen: “Fürchtet Allah, ihr Juden, und werdet Moslems! Ihr habt doch, als wir noch Götzendiener waren, Muhammad gegen uns angerufen und habt gesagt, er werde gesandt werden, und habt ihn beschrieben, wie er ist.” Da antwortete Salam ibn Mischkam, ein Bruder der Banu Nadir: “Er hat uns nichts gebracht, das wir nicht schon wußten; er ist nicht der, den wir erflehten.”* Darauf offenbarte Allah: “Und als ihnen eine Schrift von Allah geoffenbart wurde, die bestätigte, was sie schon besaßen, glaubten sie nicht daran, aber Allahs Fluch trifft die Ungläubigen” (Sure al-Baqara 2,89).

* Die Juden warten noch immer auf den Messias, obwohl er in Jesus bereits erschienen ist. Muhammad hörte davon und stellte sich selbst als den Verheißenen vor (Matthäus 24,5).

Malik ibn Dhaif hat gesagt: “Als Muhammad gesandt wurde und er mit den Juden über den Bund sprach, den Allah mit ihnen um seiner selbst willen geschlossen hatte*, sagten sie: ‘Bei Allah, es besteht keinerlei Bund und Verheißung Muhammad betreffend zwischen Gott und uns.' Darauf offenbarte Allah: ,Muß denn, sooft sie ein Bündnis schließen, ein Teil von ihnen dieses verletzen? Ja, die meisten unter ihnen sind ungläubig ' (Sure al-Baqara 2,100). Abu Saluba al-Fitjuni sagte einst zu Muhammad: ‘Du hast uns nichts gebracht, das uns nicht schon vorher bekannt gewesen wäre, und Allah hat dir keine klaren Zeichen herabgesandt, um derentwillen wir dir folgen müßten.'”

* Muhammad hatte Einzelheiten über den Bund Jahwes mit dem Volk Israel erfragt. Er hatte erkannt, daß nicht die Menschen mit Gott, sondern der Ewige mit den Sterblichen einen Bund geschlossen hatte. Muhammad nahm jedoch an, daß sein eigenes Kommen bei diesem Bundesschluß bereits verheißen war.

13.5 Wie Juden und Christen vor Muhammad disputierten

Als die christlichen Bewohner von Nadjran zu Muhammad kamen, gingen die Rabbiner zu ihnen und disputierten mit Muhammad. Raafi' ibn Huraimala sagte: “Eure Sache ist nichts,” und er sprach damit seinen Unglauben an Christus und an das Evangelium aus. Ein Christ sagte hierauf zu den Juden: “Eure Sache ist nichts,” und leugnete die Thora und das Prophetentum Moses. Darauf offenbarte Allah: “Die Juden sagen, 'die Sache der Christen ist nichts', und die Christen sagen, 'die Sache der Juden ist nichts', und beide lesen doch die Schrift.* So sprechen nur die Unwissenden. Allah wird am Tage der Auferstehung über ihre Streitigkeiten entscheiden” (Sure al-Baqara 2,113). Dabei liest ein jeder von ihnen in seiner Schrift die Bestätigung dessen, was er leugnet. Die Juden glauben nicht an Christus, während sie doch in der Thora finden, was ihnen Allah durch Mose über den Glauben an Christus geoffenbart hatte. Die Christen lesen im Evangelium, was Christus über den Glauben an Mose und an die von Gott geoffenbarte Thora gesagt hat. Und doch leugnet jeder, was der andere hat. Raafi' sagte dann zu Muhammad: “Wenn du ein Gesandter Allahs bist, wie du behauptest, so laß Allah direkt zu uns sprechen, daß wir seine Worte vernehmen!” Da offenbarte Allah: “Die Unwissenden sagen, möchte doch Allah mit uns sprechen oder uns ein Wunder zeigen! So haben schon ihre Vorfahren gesprochen. Ihr Herz ist in Zweifel verstrickt. Wir haben doch für Gläubige unsere Zeichen klar gemacht” (Sure al-Baqara 2,118).

* Die Christen standen den Juden kritisch gegenüber, weil sie Jesus, ihren Messias und Heiland, ablehnten und auch weiterhin unter dem Fluch des Gesetzes lebten.

Der blinde Abd Allah ibn Suriya al-Fitjuni sagte zu Muhammad: “Wir allein sind in der Leitung, folge uns, so wirst auch du geleitet.” Die Christen sagten ihm das gleiche.* Auf diese Reden offenbarte Allah: “Sie sagen: ,Werdet Juden oder Christen, dann werdet ihr geleitet.' Sprich! Nicht so, sondern ich folge dem Glauben Abrahams, dem wahren, der nicht zu den Götzendienern gehörte” (Sure al-Baqara 2,135).

* Die Juden lehnten die Christen ab, weil sie als Unreine angesehen wurden, die nicht unter den Ordnungen des Gesetzes lebten und außerdem behaupteten, daß die Juden das Ziel ihrer Geschichte, Jesus (Jahwe im Fleisch), versäumt hätten.
Der Streit zwischen Juden und Christen erschwerte Muhammad die Wahrheitsfindung, weil unüberbrückbare Gegensätze zwischen beiden Religionen bestanden. Er versuchte, eine Brücke zwischen den beiden Lehrmeinungen zu bauen, indem er sich als der Gesandte Gottes für die ganze Welt darstellte.
Andererseits versuchten sowohl Juden als auch Christen Muhammad zu bekehren und ihn zum bewußten Übertritt zum Gesetz Moses oder zur Gnade Jesu Christi zu bewegen. Er beantwortete ihre Missionsversuche, indem er wesentliche Gedanken der Bibel in den Qur’an übernahm, sie jedoch islamisch umgestaltete.

13.6 Was die Juden sagten, als die Gebetsrichtung geändert wurde (Januar 624 n.Chr.)

Als die Gebetsrichtung (Qibla) von Syrien nach Mekka verlegt wurde, und zwar im Monat Radjab (7. Monat), siebzehn Monate nach der Ankunft Muhammads in Medina, kamen Rifa'a ibn Qays, Fardam ibn Amr, Ka'b ibn al-Aschraf, Raafi' ibn Abi Rafi, Hadjdjadj ibn Amr, ein Schutzgenosse Ka'bs, Rabi'a ibn Rabi'a ibn Abi al-Huqaiq und sein Bruder Kinana zu Muhammad und sagten zu ihm: “Was hat dich von deiner früheren Gebetsrichtung abgebracht, da du doch behauptest, im Glauben Abrahams zu sein?* Kehre zu deiner früheren Richtung zurück, dann folgen wir dir und glauben an dich.” Sie beabsichtigten dabei nur, ihn von seinem Glauben abzubringen. Da offenbarte Allah: “142 Die Toren sagen: ,Was hat sie von ihrer früheren Gebetsrichtung abgebracht?' Sprich! Allah gehört der Osten und der Westen. Er leitet, wen er will auf den geraden Weg. 143 Wir haben euch zu einem Volk der Mitte gemacht. Ihr sollt Zeugen sein bei den Menschen, und der Gesandte soll für euch zeugen. Wir haben die frühere Gebetsrichtung nur darum aufgestellt, um zu sehen, wer dem Gesandten folgen und wer sich von ihm abwenden werde, als Probe und Prüfung ...” (Sure al-Baqara 2,142-143).

* Muhammad hatte zuerst alle Moslems in Richtung Jerusalem beten lassen. Damit wollte er die Juden für den Islam gewinnen. Als die Juden sich jedoch gegen den Islam verhärteten und Muhammad immer offener verspotteten, brach er mit allen Traditionen des alttestamentlichen Volkes und entwickelte eine eigene islamische Religion, Kultur und Sitte. Die Wendung der Gebetsrichtung von Jerusalem nach Mekka kennzeichnet den endgültigen Bruch zwischen Muhammad und den Juden.

13.7 Muhammads Rede auf dem Bazar der jüdischen Banu Qaynuqa' in Medina

Als Allah die Quraischiten in der Schlacht von Badr heimgesucht hatte, versammelte Muhammad die Juden auf dem Bazar der Banu Qaynuqa', sobald er nach Medina zurückgekehrt war, und sagte: “O ihr Juden! Bekehrt euch zum Islam, ehe euch Allah wie die Quraischiten heimsucht.”* Sie aber entgegneten: “Lasse dich nicht von deiner Einbildung täuschen! Du hast wohl einige Quraischiten getötet, die ohne Erfahrung und Kenntnis im Kampfe waren. Bei Gott, wenn du uns bekriegst, so wirst du erfahren, daß wir Männer sind, dergleichen du noch nicht getroffen hast.” Hierauf offenbarte Allah: “12 Sage den Ungläubigen, ihr werdet überwunden und in die Hölle versammelt. Schlimm ist, was ihr euch bereitet habt. 13 Ihr hattet ein Zeichen an den beiden Gruppen, die aufeinandergestoßen sind. Die einen kämpften auf dem Pfade Allahs, und die anderen waren ungläubig. Jene kamen diesen noch einmal so stark wie sie selbst vor. So stärkt Allah durch seinen Beistand, wen er will. Hierin liegt eine Belehrung für die, welche Einsicht haben” (Sure Al 'Imran 3,12-13).

* Nach dem Sieg der Moslems über die doppelte bis dreifache Übermacht der Quraischiten in der Schlacht von Badr, begann Muhammad die Juden offen zu bedrohen, daß es schlimme Folgen hätte, wenn sie nicht Moslems würden. Er hat einen nach dem andern ihrer Stämme belagert, besiegt und zur Auswanderung gezwungen. Besitz und Waffen mußten sie zurücklassen.

13.8 Wie Muhammad in eine jüdische Schule ging

Einst betrat Muhammad eine jüdische Schule und forderte die dort versammelten Juden auf, an Allah zu glauben. Nu'man ibn Amr und Harith ibn Zaid fragten ihn, welche Religion er habe. Er antwortete: “Die Religion Abrahams.”* Jene erwiderten: “Abraham war Jude.” Muhammad wollte die Thora zwischen ihnen entscheiden lassen. Sie aber weigerten sich. Da offenbarte Allah: “23 Hast du nicht gesehen, wie etliche von jenen, denen ein Teil der Schrift geoffenbart worden ist, und die die göttliche Schrift als Basis des Gerichtes anrufen, sich abwenden? 24 Das ist, weil sie gesagt haben, die Hölle wird uns nur eine Anzahl von Tagen berühren. Ihre eigene Erdichtung hat sie in ihrem Glauben getäuscht” (Sure Al 'Imran 3,23-24).

* Mit der Behauptung, der Islam sei die Religion Abrahams, versuchte Muhammad noch einmal die Juden für den Islam zu gewinnen.

Als die Christen von Nadjran und die Rabbiner sich bei Muhammad versammelt hatten, um zu disputieren, sagten die Rabbiner: “Abraham war nichts anderes als ein Jude!” Die Christen behaupteten aber, Abraham sei Christ gewesen. Da offenbarte Allah: “65 O ihr Männer der Schrift! Streitet nicht über Abraham! Sowohl die Thora als auch das Evangelium sind erst nach ihm geoffenbart worden. Seht ihr das nicht ein? 66 Seid ihr nicht diejenigen, welche Dinge bestreiten, von denen ihr Kenntnis habt, warum wollt ihr auch noch über Dinge streiten, von denen ihr keine Kenntnis habt? 67 Abraham war weder Jude noch Christ. Er war einer, der sich vom Schlechten abwandte, Gott suchte und sich ihm (als Moslem)* hingab. Er gehörte nicht zu den Götzendienern” (Sure Al 'Imran 3,65-67).

*Muhammad versuchte Abraham als (gottergebenen) Moslem darzustellen. Nach weiteren vergeblichen Versuchen, die Juden für den Islam zu gewinnen, brach er den Dialog mit ihnen ab und befahl die konsequente Trennung von ihnen mit einer Offenbarung Allahs.

Manche Gläubige waren früher mit Juden befreundet, weil sie im Heidentum Nachbarn oder Schutzgenossen waren. Allah verbot ihnen später solche Verbindungen, indem er offenbarte: “118 O ihr, die ihr glaubt, pflegt keine Vertraulichkeit mit Ungläubigen!” Sie halten an den Freundschaftsbanden nicht fest. “Sie wünschen eure Demütigung. Ihre Feindschaft tritt aus ihrem Munde hervor, und was sie darüber hinaus verbergen, ist noch bitterer. Wir haben euch die Zeichen erklärt. Wenn ihr Einsicht habt. 119 Siehe, ihr liebt sie, während sie euch nicht lieben, und glaubt (im Gegensatz zu ihnen) an die ganze Schrift ...” (Sure Al 'Imran 3,118-119).

13.9 Der Vorfall zwischen Abu Bakr und Finhas

Abu Bakr ging einst in eine jüdische Schule. Er fand viele Leute um einen der gelehrtesten Rabbiner versammelt, welcher Finhas hieß. Auch ein anderer Rabbiner namens Aschya war zugegen. Abu Bakr sagte zu Finhas: “Wehe dir! Fürchte Allah und werde Moslem! Bei Allah, du weißt, daß Muhammad ein Gesandter Allahs ist, der euch die Wahrheit von Allah offenbart. ,... Ihr findet ihn in der Thora und im Evangelium verkündet ... ' (Sure al-A'raf 7,157)”.

Darauf erwiderte Finhas: “Bei Gott, wir brauchen euren Allah nicht. Er bedarf unser! Wir wenden uns nicht so sehr ihm zu, wie er sich uns zuwendet. Wir können ihn eher entbehren als er uns. Sonst würde er nicht unser Geld entleihen, wobei er euch verbietet, Zins zu nehmen, ihr aber uns Zins gebt. Bedürfte er unser nicht, so würde er uns keinen Zins geben.” Abu Bakr geriet in Zorn, schlug Finhas heftig ins Gesicht und sagte: “Bei dem, in dessen Gewalt meine Seele ist, bestünde nicht ein Bündnis zwischen uns, so würde ich dein Haupt abschlagen, du Feind Allahs.” Finhas ging zu Muhammad und klagte ihm, was sein Freund getan hatte. Muhammad fragte Abu Bakr, was ihn dazu bewogen habe. Abu Bakr sagte: “Dieser Feind Allahs hat ein verächtliches Wort ausgestoßen. Er hat behauptet, Allah bedürfe der Juden, sie aber könnten ihn entbehren. Ich bin daher für Allahs Sache in Zorn geraten und habe ihn ins Gesicht geschlagen.” Finhas leugnete, diese Worte gesagt zu haben. Da offenbarte Allah als Bestätigung der Worte Abu Bakrs und zur Widerlegung des Finhas: “Allah hat die Rede derjenigen gehört, welche gesagt haben: ,Allah ist arm, aber wir sind reich.'* Wir werden aufzeichnen, was sie gesagt haben und wie sie ohne Recht Propheten gemordet haben und ihnen sagten: ,Kostet die Pein der Höllenflammen!'“ (Sure Al 'Imran 3,181).

* Der Spott der Juden über Allah traf die Moslems ins Herz. Die Juden waren reich. Die Moslems liehen sich bei ihnen für ihre Kriegszüge Geld und zahlten Zinsen, obwohl nach dem Islam Zins nehmen verboten ist. Die Juden spotteten über diese Heuchelei, verachteten die Moslems und demütigten sie. Islamisch gesehen kam die Rede der Juden einer Blasphemie gleich. Das trug ihnen die Bezeichnung “Feinde Allahs” ein.

13.10 Wie die Juden die Offenbarung leugneten

Sukain und Adi ibn Zaid sagten zu Muhammad: “Uns ist nicht bekannt, daß Allah nach Mose noch einem anderen Menschen etwas geoffenbart habe.” Darauf erschien folgender Qur’anvers: “163 Wir haben dir eine Offenbarung anvertraut, wie einst Noah und den Propheten nach ihm: Abraham, Ismael, Isaak, Jakob, den Stämmen, sowie Jesus, Hiob, Jona, Aaron und Salomo. Wir haben David die Psalmen gegeben und noch andere gesandt, von denen wir dir früher erzählt haben, und andere, von denen wir nichts erzählt haben. Mit Mose hat Gott selbst gesprochen. 164 Die Gesandten sollten frohe Botschaft bringen und Unheil verkünden, damit die Leute keine Ausrede vor Allah haben, nachdem die Gesandten bei ihnen waren. Allah ist mächtig und weise” (Sure al-Nisa' 4,163-164). Muhammad sagte anderen Juden, welche vor ihm erschienen: “Wißt ihr nicht, bei Allah, daß mich Allah zu euch gesandt hat?” Sie entgegneten: “Nein, das wissen wir nicht und können das auch nicht bezeugen.”

13.11 Wie sie sich vereinigten, um Muhammad zu töten

Muhammad ging einst zu den Banu al-Nadir und sprach sie auf ihre Hilfe wegen des Sühnegeldes für die Amiriten an, von welchen Amr ibn Umaiyya al-Damri einige getötet hatte. Als sie allein beieinander waren, sagten sie: “Ihr findet Muhammad nie näher bei euch als jetzt. Wer will auf dieses Haus steigen und einen Stein auf ihn werfen und uns Ruhe vor ihm verschaffen?” Amr ibn Djhasch ibn Ka'b sagte: “Ich!” Muhammad erhielt aber Kenntnis von ihrem Plan und entfernte sich. Darauf offenbarte Allah: “O ihr, die ihr glaubt, gedenkt der Gnade Allahs gegen euch, als Leute ihre Hand gegen euch ausstrecken wollten, er aber sie von euch abhielt. Fürchtet Allah! Die Gläubigen sollen auf Allah vertrauen” (Sure al-Ma'ida 5,11). Einst kamen Nu'man ibn Adha, Bahri ibn Amr und Scha's ibn Adi zu Muhammad und unterhielten sich mit ihm. Er rief sie zu Allah auf und warnte sie vor dessen Strafe. Da sagten sie: “Was bedrohst du uns, Muhammad? Wir sind die Freunde und die Söhne Gottes, so wie die Christen sagen.” Da offenbarte Allah: “Die Juden und die Christen sagen: ,Wir sind die Geliebten Gottes und seine Söhne.'* Sprich, warum quält er euch dann wegen eurer Sünden? Nicht so, ihr seid Menschen, wie alle, die er geschaffen. Er verzeiht, wem er will, und bestraft, wen er will. Ihm gehören die Reiche des Himmels, der Erde und des Raumes dazwischen. Zu ihm kehrt alles zurück” (Sure al-Ma'ida 5,18).

* Muhammad und seine Anhänger wissen, daß die Christen (und bisweilen auch die Juden) sagen: “Wir sind Kinder Gottes.” Ihr Leiden und Sterben hinderte Muhammad jedoch, an ihre Sonderstellung zu glauben. Er sah in jedem Leid, das sie traf, eine Strafe Allahs. Er konnte das Leid nicht als Mittel göttlicher Erziehung und als ein Zeichen göttlicher Gnade verstehen.

13.12 Muhammad und die Strafe bei Ehebruch

Als Muhammad nach Medina kam, versammelten sich die Rabbiner in einer Schule, weil einer ihrer Männer mit einer verheirateten jüdischen Frau Unzucht getrieben hatte, und sagten: “Schickt den Mann und die Frau zu Muhammad und überlaßt es ihm, das Urteil über sie zu fällen.* Urteilt er wie ihr, indem er Tadjbiya über sie verhängt, so folgt ihm; er ist dann ein Fürst (Tadjbiya heißt: mit einem Strick aus Fasern geißeln, der mit schwarzem Pech eingeschmiert ist; den Verbrechern wurde das Gesicht geschwärzt. Anschließend setzte man die beiden verkehrt auf zwei Esel, mit dem Gesicht zum Schwanz gekehrt). Verurteilt Muhammad sie aber zum Steinigen, so ist er ein Prophet. Gebt acht, daß er euch nicht dessen beraubt, was ihr habt.”

* Das islamische Gesetz will nicht in erster Linie das Gewissen schärfen, sondern den Übertreter bestrafen. Es ist ein Strafgesetz, das die Exekutive des Staates erforderlich macht. Der Islam ist eine Gesetzesreligion; er muß den Religionsstaat schaffen, ohne den das Gesetz nicht ausgeführt werden kann.

Sie gingen hierauf zu Muhammad und forderten ihn auf, über diesen Mann und diese Frau zu urteilen. Muhammad ging zu den Rabbinern in die Schule und sagte: “Bringt mir die Gelehrtesten unter euch herbei!” Sie stellten ihm Abd Allah ibn Suriya vor. Muhammad blieb allein mit Abd Allah ibn Suriya, der noch jung und einer der Jüngsten unter ihnen war und ergründete die Frage, indem er ihm sagte: “Ich beschwöre dich bei Allah und erinnere dich an Gottes Verweilen unter den Söhnen Israels. Ist dir nicht bekannt, daß Gott den Ehebruch in der Thora durch Steinigen bestraft?” Er antwortete: “Ja, bei Gott, und sie wissen, daß du ein Gesandter, ein Prophet, bist, aber sie beneiden dich.” Muhammad erteilte dann den Befehl, die beiden Ehebrecher vor der Tür seiner Moschee, bei den Banu Ghanm ibn Malik, zu steinigen.* Später leugnete Abd Allah, was er gesagt hatte und glaubte nicht an das Prophetentum Muhammads.

* Jesus hat in Johannes 8,3-11 ebenfalls befohlen, die Ehebrecherin zu steinigen, jedoch mit dem Zusatz: “Wer unter euch ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein auf sie.” Da entfernten sich alle Ankläger, auch die Frommen und die Jünger. Jesus, der Sündlose, hätte nun die Ehebrecherin steinigen müssen. Er tat es jedoch nicht. Brach er damit das Gesetz? Nein! Er nahm die Schuld der Sünderin auf sich und starb an ihrer Stelle.

Hierauf offenbarte Allah: “O du, mein Gesandter! Betrübe dich nicht über jene, die dem Unglauben zueilen und mit dem Munde bekennen ,wir glauben,’ im Herzen aber ungläubig sind, auch nicht über die Juden, welche auf Lügen horchen und andere Leute anhören, die dir nicht nahe kommen. Sie verdrehen die Worte von ihrer Stelle* und sagen: ,Ist euch dies geoffenbart worden, so nehmt es an, ist es euch nicht geoffenbart worden (d. h. das Steinigen), so nehmt euch in acht!' ...” (Sure al-Ma'ida 5,41). Muhammad ließ die beiden Juden an dem Tor seiner Moschee steinigen. Als der Mann von den Steinen getroffen wurde, neigte er sich schützend über seine Geliebte, so daß sie zusammen getötet wurden. Es war Allahs Werk, der seinen Gesandten die Strafe für den Ehebruch ergründen ließ.

* Die List der Juden, das Prophetentum Muhammads an seinen Urteilen über die beiden Ehebrecher zu prüfen, trug ihnen den unhaltbaren Vorwurf ein, sie hätten die Worte der Thora verfälscht. Seither behaupten die Moslems, daß die Bibel zwar ursprünglich eine echte Offenbarung Gottes darstellte, aber in ihrer jetzigen Form seien die Buchstaben von den Juden verdreht und umgestellt worden. Damit wird der Qur’an zum Maßstab erhoben und die Wahrheit von der Lüge für unwahr erklärt.

13.13 Wie die Juden das Prophetentum Christi leugneten

Abu Yasir ibn Akhtab, Nafi' ibn Abi Nafi', Azir ibn Abi Azir, Khalid, Zaid, Izar ibn Abi Izar und Aschya kamen zu Muhammad und fragten ihn, an welchen Gesandten er glaube. Muhammad sagte: “... Wir glauben an Allah, an das, was uns geoffenbart worden ist, sowie an das, was Abraham, Ismael, Isaak, Jakob und den Stämmen geoffenbart worden ist. Ferner was Mose, Christus und anderen Propheten von ihrem Herrn gegeben worden ist. Wir machen keinen Unterschied* zwischen ihnen und sind gottergeben” (Sure al-Baqara 2,136). Als er auch Christus erwähnte, leugneten sie sein Prophetentum und sagten: “Wir glauben nicht an Christus und nicht an den, welcher an ihn glaubt.”** Hierauf offenbarte Allah: “Sprich: O ihr Leute der Schrift, habt ihr etwas anderes an uns zu rügen, als daß wir an Allah glauben und an das, was uns und anderen von uns geoffenbart worden ist? Die meisten von ihnen sind Ruchlose” (Sure al-Ma’ida 5,59).

* Muhammad sah sich als der letzte in der Reihe der alttestamentlichen Propheten und stellte Jesus auf eine Stufe mit sich selbst.
** Da Muhammad an die Sendung Christi glaubte, wurde er von den Juden abgelehnt und als wahrer Prophet geleugnet. Der Glaube Muhammads an Jesus brachte ihm die Opposition der Juden ein.

Einst kamen Raafi' ibn Haritha, Sallam ibn Mischkam, Malik ibn Dhaif und Raafi' ibn Huraimala zu Muhammad und sagten zu ihm: “Behauptest du nicht, Muhammad, der Religion und der Lehre Abrahams zu folgen und an unsere Thora zu glauben und zu bekennen, daß sie göttliches Recht enthalte?” Muhammad antwortete: “Allerdings, aber ihr habt Änderungen darin vorgenommen und verschweigt, was darin steht, etwa den Bund, den Gott mit euch geschlossen hat. Ihr haltet verborgen, was darin enthalten ist und was ihr den Menschen hättet erklären sollen. Ich halte mich frei von euren Neuerungen.”* Die Juden sagten: “Wir halten fest an dem, was wir haben. Wir stehen in der göttlichen Leitung und in der ewigen Wahrheit. Wir glauben nicht an dich und folgen dir nicht!” Da offenbarte Allah: “... O ihr Leute der Schrift, ihr seid nichts, bis ihr die Thora, das Evangelium und alles akzeptiert und tut, was euch von eurem Herrn geoffenbart worden ist.** Was aber dir von deinem Herrn geoffenbart worden ist, wird viele noch ungläubiger und widerspenstiger machen. Betrübe dich jedoch nicht über ungläubige Leute!” (Sure al-Ma'ida 5,68).

* Muhammad machte den Juden den Vorwurf, sie hätten verschiedene Texte der Thora geändert oder gestrichen. Er war überzeugt, im Alten Testament im voraus prophezeit worden zu sein. Weil ihm die Anerkennung verweigert wurde, bezeichnete er die Texte der Bibel als Fälschung. Es ging ihm dabei nicht um die Wahrheit, sondern letztlich nur um die eigene Person.
** Dieser Vers im Qur’an könnte ein gewaltiger Bußruf an alle Juden und Christen sein, wenn nicht der Nebensatz folgen würde, daß sie auch an das, was Muhammad offenbarte, glauben sollten.

Nahham ibn Zaid, Qardam ibn Ka'b und Bahri ibn Amr kamen zu Muhammad und sagten zu ihm: “Weißt du nicht, daß es neben Allah noch andere Götter gibt?”* Er antwortete: “Nein, es gibt nur einen Gott. Damit bin ich gesandt worden, und zu diesem Glauben fordere ich auf.” Da offenbarte Allah: “19 Sprich, 'wer ist wohl der gewichtigste Zeuge?' Sprich, 'Allah ist Zeuge zwischen mir und euch. Er hat mir den Qur’an offenbart, daß ich euch damit warne und alle, zu denen er gelangt.' Wollt ihr etwa bekennen, daß es neben Allah noch andere Götter gibt? Sprich: 'Ich bekenne dies nicht.' Sprich: 'Allah ist einzig, und ich sage mich los von eurem Götzendienst.' 20 Diejenigen, denen wir die Schrift gegeben haben, kennen ihn (d.h. Muhammad) so gut, wie sie ihre Söhne kennen. Das sind die Ungläubigen, die sich selbst in den Abgrund stürzen” (Sure al-An'am 6,19-20).

* Die Juden wollten Muhammad zu der Aussage verleiten, daß er insgeheim noch an andere Götter glaube. Er aber bezeugte die Einheit Allahs und behauptete, alle Juden und Christen seien Heuchler, weil sie sein Prophetentum ablehnten, das deutlich in ihren Schriften vorausgesagt sei.

Sallam ibn Mischkam, Nu'man ibn Auf Abu Anas, Mahmud ibn Dihya, Scha's ibn Qays und Malik ibn Saif kamen einst zu Muhammad und sagten zu ihm: “Wie sollen wir dir folgen, da du doch unsere Richtung beim Gebet aufgegeben hast und nicht glaubst, daß 'Uzair der Sohn Gottes sei?” Allah offenbarte hierauf: “Die Juden sagen, 'Uzair (Esra) ist ein Sohn Gottes, und die Christen sagen, der Messias ist der Sohn Gottes. Dies sprechen sie lediglich mit ihrem Munde und gleichen darin den früheren Ungläubigen. Allah töte sie! Auf welches Niveau von Lügen sind sie gesunken!”* (Sure al-Tawba 9,30).

* Es ist nicht nachweisbar, daß die Juden in Medina Esra (“'Uzair”) als “Sohn Gottes” bezeichnet haben. Vielmehr haßte Muhammad die Juden, die eine große Verehrung gegenüber Esra zeigten, der sie aus dem Exil in Babylon geführt und begonnen hatte, Jerusalem wieder aufzubauen.
Auch die Christen gelten im Islam als verworfen. Muhammad verfluchte sie offen im Qur’an: “Allah schlage sie tot!” weil sie an Christus, den Sohn Gottes, glauben (Sure al-Tawba 9,30). Hier endet jeder gutgemeinte, humanistische Dialog mit den Moslems.

Mahmud ibn Saihan, Nu'man ibn Adha, Bahri ibn Amr, Uzair ibn Abi Uzair und Sallam ibn Mischkam kamen zu Muhammad und sagten zu ihm: “Ist es wahr, daß deine Offenbarung ein Gesetz von Allah ist? Wir finden sie ganz anders geschrieben als die Thora?”* Muhammad antwortete: “Ihr wißt, bei Allah, daß sie von Allah stammt. Ihr findet sie in eurer Schrift verkündet, und wenn Menschen und Djinn (Geister) sich vereinigten, um Ähnliches hervorzubringen, so könnten sie es nicht.” Sie aber sagten – es waren viele beisammen: “O Muhammad, ist es nicht ein Mensch oder ein Djinn, der dich alles lehrt?” Muhammad antwortete: “Ihr wißt, bei Allah, daß es von Allah ist und findet in eurer Schrift, daß ich Allahs Gesandter bin.” Sie aber versetzten: “Da doch Allah seinem Gesandten die Macht verleiht zu tun, was er will, so bringe uns doch ein Buch vom Himmel herab, damit wir die Wahrheit lesen und erkennen können. Wenn nicht, so sind wir in der Lage, etwas Ähnliches hervorzubringen.” Da offenbarte Allah: “Sprich! Wenn Menschen und Djinn sich vereinigten, um einen solchen Qur’an hervorzubringen, so vermögen sie es nicht, selbst wenn einer dem andern hilft”* (Sure al-Isra' 17,88).

* Die Juden wiesen Muhammad immer wieder deutlich auf die großen Differenzen zwischen der Thora und dem Qur’an hin. Muhammad aber war nicht bereit, sich korrigieren zu lassen und der Wahrheit die Ehre zu geben.
** Der Moslem glaubt an die Fehlerlosigkeit, Einzigartigkeit, Unnachahmlichkeit und Erhabenheit des Qur’ans, obwohl über 100 geschichtliche, grammatikalische und sachliche Fehler darin enthalten sind.

Eine Anzahl Juden kam zu Muhammad und sagte zu ihm: “Gott hat die Welt geschaffen, wer aber hat Gott geschaffen?” Muhammad geriet darüber in heftigen Zorn, daß er blaß wurde und sie aus Eifer für Allah am Haar packte. Da kam Gabriel und besänftigte ihn und rief ihm zu: “Bezähme dich, Muhammad!” Gabriel brachte ihm auch die Antwort auf ihre Frage von Allah: “1 Sprich, Allah ist einzig, 2 Allah ist stark. 3 Er zeugt nicht und ist nicht gezeugt worden 4 und keiner ist ihm gleich” (Sure al-Ikhlas* 112,1-4).

* Die Sure al-Ikhlas 112 enthält nicht nur eine Antwort auf die Frage der Juden, sondern stellt auch eine massive Ablehnung der heiligen Dreieinigkeit dar: Gott sei kein Vater, der einen Sohn gezeugt habe. Christus sei kein Sohn, der gezeugt wurde und der Heilige Geist sei nicht Gott gleich. Neben Allah gibt es im Islam keinen Gott.

Als Muhammad ihnen diese Worte vorgelesen hatte, sagten sie: “Beschreibe uns, Muhammad, die Gestalt Allahs und seinen Arm!” Muhammad geriet dadurch in noch heftigeren Zorn und packte sie wieder an den Haaren. Gabriel erschien ihm nochmals und richtete dieselben Worte an ihn, wie beim ersten Mal. Er brachte ihm folgende Antwort von Allah auf ihre Frage: “Sie haben keine Ahnung von Allahs Allmacht. Am Tage der Auferstehung umfaßt er die ganze Erde mit seiner Hand. In seiner Rechten liegen alle Himmel zusammengerollt. Gepriesen sei der Herr und erhaben über ihre Abgötterei!” (Sure al-Zumar 39,67).*

* Muhammad konnte sich nicht vom Anthropomorphismus bei der Beschreibung Allahs lösen, welchen die Mu'tazeliten später vergeistigten.

13.14 Die Abordnung der Christen von Nadjran in Medina

Einst kam eine Karawane von sechzig Christen aus Nadjran zu Muhammad. Darunter waren vierzehn der Angesehensten des Ortes, und unter diesen waren drei, welchen sie alle Verantwortung überließen. Al-'Aqib war der Emir des Volkes, der Mann der Einsicht und des Rates, dem sie folgten. Sein eigentlicher Name war Abd al-Masih. Al-Saiyyid war ihr bester Berater, der Organisator ihrer Reisen und Zusammenkünfte. Sein eigentlicher Name war al-Aiham. Der dritte war Abu Haritha ibn 'Alqama, der Bischof, Imam und Vorsteher ihrer Schulen. Er war sehr angesehen und hatte viel studiert, so daß er als ein gelehrter Theologe galt. Die christlichen Könige der Byzantiner hatten ihn geehrt, ihm Güter und Diener geschenkt, Kirchen gebaut und ihn mit Gunstbezeugungen überhäuft, weil sie viel von seiner Gelehrsamkeit und seinem Glaubenseifer gehört hatten.*

* Die glanzvolle Abordnung der Christen aus dem Nordjemen, angeführt von einem Fürsten und seinem Bischof, brachte nach der Anhörung der moslemischen Flüchtlinge in Äthiopien die zweite öffentliche Religionsdisputation zwischen Moslems und Christen mit sich.

Als die Christen aus Nadjran nach Medina kamen, gingen sie zu Muhammad in die Moschee. Er verrichtete eben das Nachmittagsgebet. Ihre Kleider und Mäntel waren aus feinen jemenitischen Stoffen und ihre Kamele waren von den Banu al-Harith ibn Ka'b. Einer der Gefährten Muhammads sagte damals: “Wir haben nie mehr eine solche Abordnung gesehen wie diese.” Da die Zeit ihres Gebets nahe war, gingen sie ebenfalls in die Moschee und beteten. Muhammad sagte: “Laßt sie!” Sie beteten nämlich mit dem Gesicht nach Osten.

Muhammad sprach Abu Haritha, al-'Aqib und al-Aiham an. Sie waren Christen nach dem Glauben des Kaisers, obgleich sie in manchen Punkten nicht miteinander übereinstimmten. Sie sagten wie alle Christen: “Jesus ist Gott, ein Sohn Gottes und der Dritte von drei.” Sie begründeten, daß er Gott sei, damit, daß er die Toten auferweckte, die Kranken heilte, Verborgenes offenbarte, aus Lehm einen Vogel schuf und ihm seinen Atem einhauchte, wodurch er zum wirklichen Vogel ward. – Alles dies* tat er auf Befehl Gottes, damit es den Menschen als Zeichen diene. – Sie begründeten, daß Christus der Sohn Gottes sei, damit, daß kein Vater von ihm bekannt ist und er schon in der Wiege sprach, was kein Menschensohn vor ihm getan hat.

* Muhammad begrenzte die Vollmacht Christi als Schöpfer, Arzt und Totenauferwecker, indem er sagte, daß Jesus nur in der Lage war, diese Wunder zu vollbringen, weil Allah sie ihm erlaubte und Allah ihn durch den Geist der Heiligkeit stärkte. Muhammad war sich nicht bewußt, daß er mit solchen Aussagen indirekt die Heilige Dreieinigkeit anerkannte, in der Gott, Christus und der Heilige Geist, im gleichen Vers genannt, zusammenwirken (Suren al-Baqara 2,87.253; al-Ma'ida 5,110 und Al 'Imran 3,49).

Sie behaupteten ferner, daß er der Dritte von dreien sei, nämlich Gott, Christus und Maria*, weil in der Thora öfter geschrieben steht: “Wir haben getan, befohlen, geschaffen, beschlossen,” während doch, wenn Gott einzig wäre, es heißen müßte: “Ich habe getan, beschlossen, befohlen, geschaffen.” Gegen alle diese Beweise sind Qur'anverse erschienen.

* Der Qur’an wurde stark von christlichen Sekten beeinflußt, die lehrten, daß die Heilige Dreieinigkeit aus Vater, Mutter und Sohn bestünde (Sure al-Ma'ida 5,116). Diese Lehre wird von allen orthodoxen, katholischen und evangelischen Kirchen abgelehnt. Im christlichen Glaubensbekenntnis gibt es diese Art der Heiligen Dreieinigkeit nicht.

Als die beiden Priester mit Muhammad gesprochen hatten, forderte er sie auf, sich Allah zu ergeben (d.h. Moslems zu werden). Sie aber entgegneten: “Wir sind schon Gott Ergebene.” Muhammad wiederholte seine Aufforderung, sie aber sagten: “Wir sind längst Gott ergeben.” Da sagte Muhammad: “Ihr lügt! Wäret ihr Moslems, so würdet ihr nicht behaupten, Allah habe einen Sohn und würdet nicht das Kreuz* anbeten und kein Schweinefleisch essen.” Da fragten sie: “Und wer war denn Christi Vater?” Muhammad schwieg und gab keine Antwort. Dann offenbarte Allah, um diese Reden zu widerlegen, den Anfang der Sure Al 'Imran mit über achtzig Versen, wo es heißt: “1 Alif, Lam, Mim. 2 Allah! Es gibt keinen Gott außer Allah. Er ist der Lebendige, der Beständige” (Sure Al 'Imran 3,1-2).

* Die bewußte Ablehnung des Gottessohnes und seiner Kreuzigung trennt Moslems und Christen und macht den Islam zu einer antichristlichen Religion. Muhammad bezeichnet alle Christen als Lügner, weil sie an den Sohn Gottes glauben und an der Tatsache seiner Kreuzigung festhalten.

Muhammad begann damit, daß er sich lossagte von ihren Reden und Allah allein als Schöpfer und Gebieter anerkannte, ohne Teilhaber. Er widerlegte damit ihren Unglauben, in welchem sie Gott einen ihm Ähnlichen an die Seite stellten, und ihren Beweisen widersprach, die sie für ihren Herrn beibrachten. Er wollte ihnen zeigen, daß sie im Irrtum seien, indem er sagte: “Allah ist einzig, ohne Teilhaber. Er ist lebendig, unsterblich, während Christus gestorben ist, ja nach ihrer Behauptung sogar gekreuzigt wurde. Allah aber ist beständig. Er bleibt an seiner Stelle als Beherrscher der Schöpfung und weicht nicht, während Christus, nach ihren Worten, von einem Ort zum anderen gezogen ist.”*

* Die Fleischwerdung Christi und sein Sühnetod für die Menschheit ist für den Moslem undenkbar, weil er den Heiligen Geist leugnet und deshalb nicht geistlich denken kann.

3 Allah hat dir die Schrift in Wahrheit geoffenbart über das, worin sie verschiedener Meinung sind. Er hat die Thora und das Evangelium geoffenbart, jene dem Mose und dieses Christus, wie er andere Schriften 4 schon Früheren geoffenbart hatte. Er hat den Furqan* geoffenbart, der zwischen Wahrheit und Trug unterscheidet, in Fragen, über die in bezug auf Christus und andere eine entgegengesetzte Ansicht herrscht. Diejenigen, welche nicht an Allahs Zeichen glauben, trifft schwere Pein. Allah ist mächtig und der Herr der Rache. Er rächt sich an denen, welche seine Zeichen leugnen, nachdem sie sie gehört haben und wissen, was sie über Muhammad enthalten. 5 Nichts bleibt Allah verborgen von dem, was im Himmel und auf der Erde vorgeht. Er weiß, was sie planen, welche List sie gebrauchen und wem sie Christus gleichstellen, indem sie ihn zum Herrn und Gott erheben, während sie es doch anders wissen und dadurch sich an Allah vergehen und ihn verleugnen.”** (In diesem Abschnitt hat der Verfasser Formulierungen aus Sure Al 'Imran 3,3-5 verwandt.)

* “Al-Furqan” ist eine weitere Bezeichnung des Qur’ans. Sie bedeutet der “klar Unterscheidende” und kommt siebenmal im Qur’an vor. Sure 25 heißt al-Furqan.
** Muhammad hat das urchristliche Zeugnis “Jesus der Herr” gehört, jedoch abgelehnt, weil er nicht anerkennen wollte, daß Jesus bedeutender sei als er selbst.

Allah bildet euch im Mutterleib nach seinem Willen ...” (Sure Al 'Imran 3,6). Christus gehörte auch zu denen, die – wie alle Menschenkinder – im Mutterleib gebildet worden sind. Wie sollte er Gott sein, nachdem er auf solcher Stufe gestanden hatte? Dann sagte er, indem er sich selbst von dem freisprach, was jene Allah beigesellen und bekannte die Einheit Allahs: “... Es gibt keinen Gott außer ihm, dem Mächtigen und Weisen” (Sure Al 'Imran 3,6), der schützen kann gegen die Ungläubigen, wenn er will, und der ihm (Christus) den Menschen gegenüber Beweise und Fürsprache verleihen kann. “Er hat dir das Buch geoffenbart. Darin sind eindeutige Verse, welche die Mutter der Schrift bilden und andere, mehrdeutige ...” (Sure Al 'Imran 3,7). Diese Hinweise auf Allah stärken die Menschen, verhüten Streit und wenden Trug ab. Ihr Sinn darf nicht verändert oder verdreht werden. “... Es gibt Verse im Qur’an, die man in verschiedener Weise deuten kann.* Durch sie prüft Allah die Menschen, wie er sie auch bei dem erprobt, was erlaubt und verboten ist, damit sie nicht von der Wahrheit abirren und sich dem Trug zuwenden ...” (Sure Al 'Imran 3,7).

* Der Qur’an konnte im Anfang wegen der mangelnden Vokalzeichen und den fehlenden Punkten auf den Buchstaben in verschiedener Weise gelesen werden, was verschiedene Deutungen einschloß. Derartige Mehrdeutigkeiten sind im griechischen Neuen Testament nicht möglich, weil jeder Buchstabe klar definiert ist.

... Aber diejenigen, welche Trug im Herzen haben, ...” die von der Leitung abweichen, “... folgen dem Zweifelhaften ...”, dem was Veränderung erträgt, um dadurch ihre Neuerungen und Ideen zu beglaubigen, als Beweis zu gebrauchen und sie als wahr darzustellen, “... in der Absicht zu verführen und nach ihrem Irrtum umzudeuten ...” (Sure Al 'Imran 3,7). Es steht zwar in der Thora: “Wir haben geschaffen und wir haben beschlossen,” aber nur Allah kennt die Auslegung.* Nur er weiß, was sie damit beabsichtigen.

* Muhammad hat die Mehrzahlform in den Selbstbezeichnungen Gottes im Alten Testament (1. Mose 1,26 u.a.) nicht geleugnet, deutete diese Worte aber qur'anisch als “pluralis majestatis.” Für ihn war die Möglichkeit einer Dreieinigkeit nicht denkbar.

... Diejenigen, welche fest in der Erkenntnis stehen, sagen: ,Wir glauben daran. Alles ist von unserem Herrn' ...“ (Sure Al 'Imran 3,7). Wie soll ein Widerspruch darin sein, da doch alles von einem Herrn kommt? Sie suchen das Zweifelhafte vom Feststehenden her zu deuten, das nur in einer Weise ausgelegt werden kann. So reiht sich der Inhalt der Schrift aneinander. Das eine dient dem anderen zur Bestätigung. Die Beweise werden klar, die Rechtfertigung wird offenbar. Der Trug weicht und der Unglaube wird geschlagen. So denken aber nur verständige Menschen die beten: “Herr, laß unser Herz nicht wanken, nachdem du uns geleitet hast (und wenn wir vom Rechten abgewichen sind),* und gib uns von deiner Gnade. Du bist der Gnadenspender” (Sure Al 'Imran 3,8).

* In der öffentlichen Disputation mit der christlichen Abordnung von Nadjran konnte Muhammad manche Fragen weder beantworten noch verstehen; er wurde immer unsicherer und versteifte sich auf einen starren Eingottglauben.

Weiter heißt es: “Allah ist Zeuge, und die Engel sind Zeugen und die Männer der Wissenschaft, daß es keinen Gott gibt außer ihm (im Gegensatz zu ihren Behauptungen), welcher Gerechtigkeit aufrechterhält. Es gibt keinen Gott außer ihm, dem Mächtigen, dem Weisen” (Sure Al 'Imran 3,18).

“Der Islam ist die einzig gültige Religion vor Allah, aber diejenigen, welchen die Schrift gegeben worden ist, sind widerspenstig, nachdem ihnen Kenntnis zugekommen ist,” daß Allah einzig ist und keinen Teilhaber hat. Sie verhärten sich aus Bosheit, welche in ihrer Mitte herrscht. Allah wird aber diejenigen bald zur Rechenschaft ziehen, die seine Zeichen leugnen. “Wenn sie mit dir streiten” und sagen: “Es steht geschrieben: Wir haben geschaffen, getan, befohlen,” so sind dies eitle Bedenken. Sie wissen wohl, wie es sich in Wahrheit verhält. “Sprich! ,Ich und meine Anhänger, wir geben uns Allah hin, ihm allein!' Frage die, welchen die Schrift gegeben worden ist, und die Heiden: ,Seid ihr Allah ergeben?' Sind sie es, so werden sie auch geleitet. Wenden sie sich ab, so ist es deine Sache, ihnen meine Botschaft zu bringen. Allah sieht seine Diener” (Sure Al 'Imran 3,20).

Dann werden die Männer der Schrift, die Juden und Christen, gemeinsam zurechtgewiesen wegen ihrer Neuerungen und Ideen. “26 Sprich: Allahumma*, Herr des Reichs! Du verleihst die Herrschaft, wem du willst und entziehst sie, wem du willst. Du verherrlichst, wen du willst und erniedrigst, wen du willst. In deiner Hand ist alles Gute, du bist allmächtig. 27 Niemand außer dir besitzt deine Macht und Herrschaft. Du läßt die Nacht auf den Tag und den Tag auf die Nacht folgen. Du bringst Leben aus Leblosem hervor und verwandelst Lebendes in Totes und versorgst, wen du willst ohne Rechnung” (Sure Al 'Imran 3,26-27). Du allein vermagst dies, der du sagst, ich habe Jesus Macht verliehen über Dinge, weswegen sie ihn für einen Gott halten, wie das Beleben der Toten, das Heilen der Kranken, das Erschaffen eines Vogels aus Lehm und das Aufdecken verborgener Dinge, um ihn als Zeichen für die Menschen aufzustellen und zur Beglaubigung seines Prophetentums, mit welchem ich ihn seinem Volk gesandt habe. Es liegt in meiner Gewalt und Macht, ihm andere Dinge zu versagen. So konnte er Kraft seines Prophetentums keine Könige einsetzen, oder die Nacht auf den Tag und den Tag auf die Nacht folgen lassen. Er konnte kein Leben aus Leblosem hervorbringen noch Lebendiges in Lebloses verwandeln. Er vermochte nicht, den Lebensunterhalt umsonst zu gewähren nach meinem Willen, weder den Tugendhaften noch den Lasterhaften. Über all dies habe ich Jesus keine Macht gegeben. Sie können daraus keinen Beweis schöpfen; denn wäre er wirklich ein Gott, so hätte er zu all dem Gewalt gehabt, während sie wohl wissen, daß er vor Fürsten die Flucht ergriffen hat und von einem Ort zum anderen geflohen ist.**

* Eine arabische Gebetsform des Namens Allah “Allahumma” ist dem hebräischen Elohim verwandt und stellt eine Pluralform des Wortes Allah dar (Sure al-Ma'ida 5,114 u. a.). So weit ging Muhammad, um die Christen für den Islam zu gewinnen, indem er sprachlich (Allahumma) einer Mehrzahlform Allahs zustimmte, aber prinzipiell an seiner Einzigkeit festhielt.
** Muhammad hat die Gottheit Christi nicht nur oberflächlich abgelehnt, sondern versucht, logisch und empirisch sein Nichtgottsein zu erklären. Der Heilige Geist wohnte nicht in Muhammad. Deshalb konnte er Jesus nicht Herr nennen (vgl. 1. Korinther 12,3).

Hierauf predigte Muhammad den Gläubigen: “31 Sprich! Wenn ihr Allah liebt, so folgt mir. Allah wird Wohlgefallen an euch finden und euch eure Sünden verzeihen, denn er ist gnädig und barmherzig. 32 Sprich! 'Gehorchet Allah und seinem Gesandten!' Wenden sie sich aber ab und verharren im Unglauben, so liebt Allah die Ungläubigen nicht”* (Sure Al 'Imran 3,31-32).

* Muhammad appellierte an die Liebe der christlichen Delegation zu Allah und an ihren Glaubensgehorsam ihm gegenüber. Er lockte mit der Sündenvergebung als Frucht ihrer Hingabe an Allah und drohte mit der Abwendung Allahs von ihnen, falls sie Muhammads Botschaft nicht glaubten.
Allah liebt die Ungläubigen nicht.” Achtzehnmal findet sich die Formulierung im Qur’an, daß Gott die Sünder nicht liebt. Das Evangelium bezeugt das Gegenteil. In Johannes 3,16 lesen wir, daß Gott die verdorbene Welt so sehr liebte, daß er seinen einziggeborenen Sohn für sie opferte, auf daß alle, die an ihn glauben, nicht verloren gehen, sondern das ewige Leben haben.

Dann schilderte Muhammad ihnen das Leben Christi, seine Geburt nach Allahs Absicht und sagte: “33 Allah hat Adam, Noah, die Familie Abrahams und die Familie 'Imrans vor allen andern auserwählt 34 und auch ihre Nachkommen. Allah hört und weiß alles”* (Sure Al 'Imran 3,33-34).

* “'Imran” im Qur’an ist gleichbedeutend mit “Amram” im Alten Testament (2. Mose 6,18-20; 4. Mose 3,19 u. 27; 4. Mose 26,58 u. 59). Beide Namen bezeichnen den Vater Moses, Aarons und Mirjams. Diese Prophetenfamilie galt Muhammad als auserwählt. Er meinte, daß aus ihr Christus, der Gesandte Allahs gekommen sei, weil er Mirjam, die Schwester Aarons mit Maria, der Mutter Jesu, verwechselte. Beide heißen im Arabischen “Maryam” (Suren Maryam 19,27-29 und Al 'Imran 3,33-35).

35 Die Frau 'Imrans sagte: 'Herr, ich habe dir meine Leibesfrucht geweiht! Nimm sie von mir an! Du bist der Hörende, der Wissende!' 36 Als sie sie zur Welt gebracht hatte, sagte sie: 'Mein Herr! Ich habe ein Mädchen zur Welt gebracht,' – und Allah wußte wohl, was sie geboren hatte und ein Mann ist anders als eine Frau und ein Knabe ist nicht wie ein Mädchen.* 'Ich habe sie Maryam genannt und übergebe sie und ihre Nachkommen deinem Schutz gegen den verfluchten Satan.' 37 Und Allah nahm sie mit Wohlgefallen auf und ließ sie als schöne Pflanze heranwachsen. Nach dem Tode ihrer Eltern war Zacharias ihr Vormund ... ” (Sure Al 'Imran 3,35-37).

* Dieser Vers ist ein deutlicher Hinweis auf die benachteiligte Stellung der Frau im Islam.

Es wird erwähnt, daß Maria eine Waise geworden ist. Dann wird ihre Geschichte und die von Zacharias erzählt, wie er gebetet hat und was ihm gewährt worden ist, indem ihm Johannes geschenkt wurde. Dann kommt die Rede auf Maria, und die Worte der Engel werden berichtet: “42 ... O Maria!* Allah hat dich erkoren und gereinigt und vor allen andern ausgezeichnet. 43 O Maria! Bete deinen Herrn an. Verbeuge dich und falle vor ihm nieder mit denen, die sich vor ihm verbeugen” (Sure Al 'Imran 3,42-43). Dann fährt er fort “45 wie die Engel sagten: 'O Maria! Allah verkündet dir sein Wort**, dessen Name der Messias, Isa, Sohn der Maria sein wird. Er wird angesehen sein in dieser und in jener Welt (bei Allah) und zu denen gehören, die Allah nahegebracht worden sind. 46 Er wird als Kind in der Wiege und als Mann zu den Menschen reden und einer der Frommen sein' ” (Sure Al 'Imran 3,45-46). Muhammad stellt ihnen den Zustand Jesu vor und seine wachstumsmäßigen Veränderungen in den verschiedenen Lebensaltern, die er mit anderen Menschen gemein hatte. Allah hat ihn lediglich durch seine Rede ausgezeichnet, indem er schon in der Wiege sprechen konnte, um ein Zeichen seines Prophetentums zu geben und den Menschen zu zeigen, wem seine Macht sich zuneigt.

* Maria ist der einzige Frauenname, der im Qur’an genannt wird. Er erscheint in elf Suren 34mal. Maria gilt als die Auserwählte unter allen Frauen der diesseitigen und jenseitigen Welt (Sure Al 'Imran 3,33-47).
** Jesus wird im Qur’an fünfmal das “Wort Gottes” genannt. Diese Bezeichnung ist das islamische Echo auf den Logosbegriff im Johannes-Evangelium. Jesus hat demnach Gottes Wort nicht nur – wie alle Propheten – gehört, sondern war es in Person. Damit ist seine Sündlosigkeit im Qur’an bezeugt, da kein Unterschied zwischen seiner Verkündigung und seinem Leben bestand. Er war das Wort selbst. Die schöpferische, heilende, vergebende, tröstende und erneuernde Vollmacht des Wortes Gottes wirkte in ihm. Er ist die personifizierte Offenbarung des Wortes Gottes. Wer den Willen Gottes erkennen will, muß sich in Jesus vertiefen.

47 Sie sagte: 'Herr, wie soll ich ein Kind gebären, da mich doch kein Mann berührt hat?' Er antwortete: 'So ist es. Allah schafft, was er will. Er kann nach seinem Willen erschaffen mit und ohne fleischliche Berührung. Hat er etwas beschlossen, so spricht er: ,Sei!' Und es wird sein!* 48 Und er wird ihn die Schrift und die Weisheit lehren und die Thora (welche sie seit Mose schon hatten) und das Evangelium (eine andere Schrift, welche Allah ihm zuerst gegeben hat, von welchem sie nur wußten, daß Allah einst nach Mose 49 einen anderen Gesandten zu den Söhnen Israels senden werde.)” Er wird ihnen sagen: “Ich bringe euch ein Zeichen von eurem Herrn (woraus ihr sehen könnt, daß ich wirklich ein Prophet und Gesandter Allahs bin). Ich schaffe euch aus Lehm etwas in Gestalt eines Vogels und hauche in ihn meinen Odem ein, so wird daraus ein wirklicher Vogel werden, mit der Erlaubnis Allahs. Ich heile die Blinden und Aussätzigen. Ich werde die Toten mit Allahs Erlaubnis auferwecken. Ich werde euch sagen, was ihr genießt und was ihr in euren Wohnungen aufspeichert. Dies wird euch ein Zeichen sein (daß mich Allah zu euch gesandt hat), wenn ihr gläubig seid, 50 und ich bestätige, was ich von der Thora in Händen habe, die schon vor mir vorhanden war. Ich erlasse euch einen Teil von dem, was euch im Gesetz verboten worden ist.** (Damit ich euch sage, daß es euch verboten war und ihr es lassen müßtet, daß ich es euch aber erlaube, um es euch leichter zu machen, eure Begierde dadurch zu vermindern und euch Erleichterung zu verschaffen.) Ich habe euch ein Zeichen von eurem Herrn gebracht. Fürchtet Allah und gehorcht mir, 51 denn Allah ist mein Herr und euer Herr (wodurch er sich lossagte von dem, was man von ihm spricht und Allah als Zeugen gegen sie rief). Betet ihn an! Dies ist der gerade Weg!” (Sure Al 'Imran 3,47-51).

* Moslems glauben an die Geburt Jesu von der Jungfrau Maria ohne Zutun eines Mannes. Er wurde nach dem Qur’an durch das Wort Allahs in Maria geschaffen.
** Christus bestätigte nach dem Qur’an die Unverfälschtheit der Thora und besaß das Recht, als Gesetzgeber Teile des Gesetzes zu ändern. Deshalb hat er nach dem Qur’an auch das Recht, von den Menschen Glaubensgehorsam sich selbst gegenüber (!) zu verlangen (Sure Al 'Imran 3,50; Matthäus 5,17-48).
Alle Christen aber bekennen mit dem Nicänischen Glaubensbekenntnis, daß Jesus durch den Heiligen Geist in Maria gezeugt wurde: Er ist “Gott von Gott, Licht vom Licht, wahrer Gott vom wahren Gott, geboren und nicht geschaffen, eines Wesens mit dem Vater.” Das Nicänische Glaubensbekenntnis enthält bis heute auch die theologische Antwort der Christen auf die Behauptungen des Islam.”

52 Und als Isa merkte, daß sie ungläubig blieben und ihn anfeindeten, sagte er: ’Wer sind meine siegreichen Helfer* zu Allah?' Da antworteten die Jünger: ,Wir sind die Gehilfen Allahs. Wir glauben an Allah' (so sagten sie, um Allahs Gnade zu erlangen). ,Sei Zeuge, daß wir Moslems sind. 53 Unser Herr! Wir glauben an das, was du uns geoffenbart hast und folgen dem Gesandten. Schreibe uns ein mit denen, die dieses Bekenntnis ablegen!' ” (Sure Al 'Imran 3,52-53). So haben die Jünger gesprochen, und so war ihr Glaube. Dann wird berichtet, wie Allah Jesus zu sich erhoben hat, als man ihn töten wollte. “Sie (die Juden) waren listig, aber (auch) Allah war listig, und Allah ist der Listigste von allen” (Sure Al 'Imran 3,54).

* Muhammad hörte von der großen Scheidung und dem Abfall der Massen von Jesus (Johannes 6,66-69) und gab seinen Nachfolgern verschiedene Titel, je nach der Intensität und Treue ihrer Nachfolge (Sure Al 'Imran 3,52-53).
** Das Wort “listig” kommt in der Bibel nur zweimal vor: 1. Mose 3,1: “Die Schlange war listiger als alle Tiere” und Epheser 6,11: “Damit ihr gegen die listigen Anläufe des Teufels bestehen könnt.” Damit wird deutlich, daß das Evangelium Allah im Islam mit Satan gleichsetzt.
Die überragende List Allahs bestand angeblich darin, daß er Jesus vor dem Anschlag der Juden rettete, so daß er nicht gekreuzigt wurde. Nach Muhammads Vorstellung ließ Allah Jesus einschlafen und hob ihn dann lebendig zu sich empor. Um die Kreuzigung Jesu zu annullieren, war Allah bereit, als der Listigste aller Listigen zu erscheinen (Sure Al 'Imran 3,54-55; 1. Mose 3,1).

Dann belehrte er sie und tadelte sie, daß sie den Juden zugestehen, ihn gekreuzigt zu haben, und erklärte ihnen, wie ihn Allah in seiner List zu sich erhoben und rein erhalten hat. “Allah sprach: 'Isa, ich werde dich einschlafen (eigentlich: sterben) lassen und dich zu mir erheben* und dich reinigen von den Ungläubigen (die Böses gegen dich ausbrüteten) und diejenigen, die dir folgen, über die setzen, welche ungläubig sind, bis zum Tage der Auferstehung ...' ” (Sure Al 'Imran 3,55), bis zu den Worten: “59 Isa gleicht vor Allah (merke es dir wohl!) Adam, den er aus Staub geschaffen, zu dem er sagte: ,Sei!' Und dann ward er. 60 Dies ist die Wahrheit von deinem Herrn (was dir über Jesus geoffenbart worden ist). Zweifle nicht daran. (Sure Al 'Imran 3,59-60) Wenn man dir sagt, Jesus sei ohne Mann geschaffen worden, so habe ich auch Adam aus Staub geschaffen, mit gleicher Macht, ohne Mann und ohne Frau, und doch wurde er wie Jesus ein Mensch mit Fleisch und Blut und Haaren. Die Erschaffung Christi ohne Mann ist daher nicht wunderbarer als die Adams.”**

* Der Qur’an bezeugt, daß Allah selbst Jesus zu sich emporhob. Deshalb glauben und wissen die Moslems, daß Jesus lebt, während Muhammad tot im Grab liegt. Alle Moslems müssen bei jeder Erwähnung des Namens Muhammad sagen: “Allah bete über ihm und gebe ihm Frieden.” Da nach dem qur'anischen Verständnis Jesus bei Gott lebt, erhielten seine Nachfolger eine höhere Qualitätsstufe als die Ungläubigen. Damit wird indirekt das Hohepriesteramt Jesu und die Ausgießung des Heiligen Gottes bestätigt (Sure Al 'Imran 3,55).
** Der Islam behauptet, drei Menschen seien ohne Vater und Mutter geschaffen worden: Adam, Eva und Jesus. Er übersieht dabei, daß Adam aus Lehm und Eva aus einer Rippe Adams geschaffen wurde. Jesus aber sei durch Allahs Wort geschaffen worden. Er sei der geschaffene Geist Gottes im Fleisch. Muhammad konnte nicht bekennen, daß Jesus durch Gottes Geist geboren wurde.

Denjenigen aber, welche mit dir über ihn streiten – nachdem du die Offenbarung erhalten hast – sage: ,Kommt herbei! Wir wollen eure Söhne und unsere Söhne, unsere Frauen und eure Frauen, uns selbst und euch selbst herbeirufen und dann beten und Allahs Fluch* auf die Lügner herabrufen' ” (Sure Al 'Imran 3,61).

* Die Moslems sprechen magische Fluchgebete, die sich nicht nur auf Männer, sondern auch auf deren Söhne und Frauen erstrecken. Jesus aber befahl: “Liebet eure Feinde, segnet die euch fluchen” (Matthäus 5,44). Der Segen Christi ist stärker als der Fluch Allahs.

62 Die Geschichten, die ich euch von Jesus gebracht habe, sind die Wahrheit über ihn.* Es gibt keinen Gott außer Allah. Er ist der Mächtige und Weise. 63 Und wenn sie sich abwenden, so kennt Allah die Unheilstifter. 64 Sprich! 'O ihr Leute der Schrift! Kommt herbei zu einem Wort (Christus, das inkarnierte Wort Gottes), das zwischen uns gemeinsam ist. Laßt uns Allah allein anbeten, ohne ihm Teilhaber zur Seite zu stellen. Keiner von uns nehme einen anderen als Herrn an außer Allah. Wenden sie sich aber ab, so saget ihnen: Bekennt, daß wir Moslems sind' ” (Sure Al 'Imran 3,62-64).

* Muhammad hat die Bibel nie gelesen. Richtige und falsche Aussagen über die Heilige Schrift hat er phantastisch ineinander verwoben. Jesus Christus aber sagt souverän: “Ich bin die Wahrheit” (Johannes 14,6) und “wer aus der Wahrheit ist, der hört meine Stimme” (Johannes 18,37).

Muhammad rief sie zum Islam auf und widerlegte ihre Beweise, nachdem ihm Allah die Kunde von Jesus und die Entscheidung zwischen ihm und den Christen geoffenbart und ihm befohlen hatte, sie zu verfluchen. Als sie diese Offenbarung verwarfen, forderte er sie nochmals zum Islam auf.

Sie aber entgegneten: “Laß uns die Sache überlegen, Abu al-Qasim.* Wir wollen dann wieder zu dir kommen und dir unseren Entschluß mitteilen.” Hierauf verließen sie ihn.

* Abu al-Qasim ist einer der Ehrennamen Muhammads nach dem Namen eines seiner schon im Kindesalter verstorbenen Söhne.

Als sie dann allein mit al-'Aqib, dem Verständigsten unter ihnen, waren, sagten sie zu ihm: “Nun, Knecht Christi, was ist deine Ansicht?” Er sagte: “Bei Allah, ihr Christen wißt, daß Muhammad ein gesandter Prophet ist. Er hat euch ausführliche Nachricht von eurem Herrn gebracht und ihr wißt, daß, sooft Leute einen Propheten verflucht haben, ihr Oberhaupt umgekommen ist, und die Geringsten nicht mehr gedeihen konnten. Tut ihr es dennoch, so ist es euer Verderben. Wollt ihr aber eurem Glauben treu bleiben und eure Ansicht über euren Herrn aufrechterhalten, so nehmt Abschied von dem Mann und kehrt in eure Heimat zurück.”

Sie gingen hierauf zu Muhammad zurück und sagten ihm: “Wir halten es für gut, dich nicht zu verfluchen. Wir lassen dich in deinem Glauben, und wir bleiben bei dem unsrigen, aber sende einen deiner Gefährten, der dir beliebt, mit uns, damit er in Streitigkeiten über mein und dein zwischen uns entscheide; denn ihr seid uns angenehm.”

Muhammad antwortete darauf: “Kommt diesen Abend wieder. Ich will euch einen Starken und Getreuen mitgeben.” Umar erzählt: “Mich hat noch nie, wie damals, nach einer Befehlshaberstelle gelüstet. Ich hatte gehofft, ich würde zu ihrem Herrn bestimmt werden. Ich ging während der Mittagshitze zum Gebet, und als Muhammad sich nach dem Gebet rechts und links umsah, streckte ich mich, damit er mich sähe, aber sein Blick streifte umher, bis er auf Abu 'Ubaida ibn al-Djarrah fiel. Da rief er ihn und sagte zu ihm: ‘Geh mit diesen Leuten und urteile nach Recht zwischen ihnen!' So wurde Abu Ubaida ihr Richter.”*

* Der letzte Abschnitt aus dem Bericht Ibn Hischams über den Dialog zwischen Muhammad und den 60 Christen aus dem Wadi Nadjran dürfte ihre spätere Unterjochung vorwegnehmen, denn weder ihr Fürst noch ihr Bischof wird sich freiwillig Muhammad unterworfen haben.

13.15 Über die Heuchler

Nach dem Bericht 'Asims ibn Umar ibn Qatada war, als Muhammad nach Medina kam, Abd Allah ibn Ubai, einer der Banu al-Hubla, der Herr ihrer Bewohner, so daß nicht zwei seines Volkes ihm sein Ansehen streitig machten. Bis zur Zeit des Islam hatten die Ausiten und Khazradjiten sich nie über einen Mann aus einem dieser beiden Stämme einigen können.

Neben ihm war noch ein Ausite, der unter seinem Stamm großes Ansehen genoß und viel Gehör fand. Dieser hieß Abu 'Amir Abd Amr, einer der Banu Dhubayya ibn Zaid. Es ist der Vater des Handhala, welcher am Tag von Uhud, “der (von Engeln) Gewaschene” genannt wurde.

Abu 'Amir hatte zur Zeit des Heidentums ein Einsiedlerleben geführt, ein rauhes Gewand getragen und war “Mönch” genannt worden. Diese beiden verloren durch Muhammad von ihrem Ansehen und wurden dadurch gekränkt. Für Abd Allah hatten seine Stammesgenossen schon die Edelsteine vorbereitet, um eine Krone für ihn zu fertigen und ihn zum König zu erheben, als Allah ihnen seinen Gesandten zuführte.

Als Abd Allah nun sah, daß seine Leute sich dem Islam zuwandten, wurde er böse und erkannte, daß Muhammad ihn der Herrschaft beraubt hatte. Da er noch bemerkte, daß seine Stammesgenossen sich nicht vom Islam abwenden ließen, bekannte auch er sich notgedrungen dazu, verharrte aber in seiner Heuchelei und seinem Groll.

Abu 'Amir hingegen blieb ungläubig und trennte sich von seinen Stammesgenossen, als sie vereint zum Islam übertraten. Er begab sich mit etwa zehn Männern nach Mekka und sagte sich von Muhammad und seinen eigenen Leuten los.

Abu 'Amir kam, vor seiner Abreise nach Mekka, in Medina zu Muhammad und fragte ihn: “Welchen Glauben bringst du?” Er antwortete: “Den wahren Glauben, den Abrahams.” Abu 'Amir erwiderte: “Das ist auch mein Glaube!” Darauf entgegnete Muhammad: “Du bist nicht in diesem Glauben!” Jener erwiderte: “Du hast diesem Glauben Dinge hinzugefügt, die nicht dazu gehören.” Muhammad sagte: “Das habe ich nicht getan. Ich habe ihn weiß und rein geoffenbart!” “Nun,” versetzte Abu 'Amir, “möge Allah den Lügner einsam als Verbannten in der Fremde sterben lassen!” Er meinte damit Muhammad, als hätte er den Glauben verfälscht.* Muhammad sagte: “So sei es! Möge Allah den Lügner so strafen!” Dies erfüllte sich an diesem Feind Allahs. Er ging zuerst nach Mekka, und als Muhammad Mekka eroberte, nach Ta'if und als auch diese Stadt zum Islam übertrat, nach Syrien. Dort starb er als Verbannter, einsam, in der Fremde.

* Muhammads Botschaft wurde bisweilen von seinen eigenen Landsleuten in Zweifel gezogen. Einige von ihnen waren in der Lage, die lehrmäßigen Differenzen zu erkennen. Was Muhammad ihnen über Mose und Abraham vortrug, stimmte nicht mit dem überein, was sie von den Juden und Christen über sie gehört hatten.

Abd Allah ibn Ubai* blieb als angesehener Mann in Medina und sträubte sich gegen den Islam, bis er ihn notgedrungen annehmen mußte.

* Abd Allah ibn Ubayy ibn Salul galt als Führer der Heuchler, die von harten Strafen verschont blieben.

Muhammad ritt einst auf einem Esel zu Sa'd ibn Ubada, der von einem Übel heimgesucht wurde. Auf dem Esel lag eine Unterdecke und eine Oberdecke aus Fadak.* Der Esel hatte einen Zaum von Palmstricken. Da kam er an Abd Allah ibn Ubayy vorüber, welcher im Schatten seines Landhauses Muzahim saß. Er war von einigen seiner Stammesgenossen umgeben. Als Muhammad ihn sah, hielt er es nicht für ehrenhaft, an ihm vorüber zu reiten. Er stieg daher ab und grüßte ihn und setzte sich ein wenig, las den Qur’an vor, ermahnte zum Glauben an Allah, warnte und verkündete Gutes. Abd Allah streckte den Kopf in die Höhe und schwieg, bis Muhammad aufgehört hatte. Dann sagte er: “Wenn deine Worte wahr sind, so gibt es keine schöneren. Du solltest aber zu Hause bleiben und sie nur an die richten, die dich besuchen, und nicht denen aufdrängen, die nicht zu dir kommen. Du solltest nicht damit in Gesellschaften auftreten, die sie nicht hören wollen.”

* Fadak ist der Name einer Landschaft auf der Arabischen Halbinsel, die als Besitz des Propheten galt. Als Fatima, die Tochter Muhammads, nach dem Tod ihres Vaters, den Kalifen Abu Bakr um die Rückgabe dieses Besitzes bat, lehnte er ihre Forderung ab. Dies ist einer der Gründe, weshalb die Schiiten Abu Bakr hassen.

Abd Allah ibn Rawaha sagte aber, mit anderen Gläubigen, die bei ihm waren: “Nicht so! Erfreue uns mit deiner Rede in unseren Gesellschaften, in unseren Wohnungen und Häusern, denn, bei Allah, sie ist uns lieb, und Allah hat uns durch sie geehrt und geleitet.”

Als Abd Allah diesen Widerspruch seiner Leute sah, sagte er: “Wenn dein Freund dein Gegner wird, so mußt du immer tiefer sinken, und du wirst gestürzt von denen, die einst dir unterlagen. Kann der Adler sich erheben ohne Flügel? Sobald seine Federn gestutzt sind, fällt er nieder.”

13.16 Erwähnung der Gefährten Muhammads, welche krank wurden

Als Muhammad nach Medina kam, herrschte hier das Fieber wie in keinem anderen Lande. Mehrere seiner Gefährten wurden krank. Muhammad selbst jedoch blieb von Allah verschont. Abu Bakr und seine beiden Freigelassenen Amir ibn Fuhaira und Bilal, die bei ihm wohnten, wurden fieberkrank. “Ich besuchte sie,” erzählt Aischa*, “noch ehe uns befohlen war, einen Schleier zu tragen, und traf sie in übler Verfassung an. Ich näherte mich Abu Bakr und fragte ihn, wie er sich befinde.” Er sagte: “Jeder Mann bringt den Morgen bei den Seinigen zu, und der Tod ist ihm näher als der Riemen seiner Sandalen.” Ich sagte: “Bei Allah, mein Vater weiß nicht, was er sagt.” Ich fragte dann Amr nach seinem Befinden, und er sagte: “Ich habe den Tod gefunden, ehe ich ihn gekostet habe. Den Feigen trifft der Tod von oben. Jeder Mann kämpft mit seiner Kraft wie der Stier, der seine Haut mit seinen Hörnern schützt.” Da sagte ich: “Bei Allah, Amir weiß nicht, was er sagt.” Bilal legte sich, als das Fieber bei ihm nachließ, in eine Ecke der Wohnung, dann erhob er seine Stimme und sagte:

Wüßte ich doch,
ob ich noch eine Nacht
in Fakh zubringen werde,
umgeben von Gesträuchen,
ob ich noch eines Tages
mich an dem Wasser
von Madjanna laben werde
und ob ich Schama
und Tafil wiedersehe.

* Aischa, die Tochter Abu Bakrs war die jüngste Frau Muhammads. Er heiratete sie, als sie neun Jahre alt war. Als Muhammad in ihren Armen starb, war sie erst 18 Jahre alt. Er hatte mit ihr, als einem Kind in den Entwicklungsjahren, fast zehn Jahre zusammengelebt. Sie wird als Lieblingsfrau Muhammads bezeichnet.

“Ich erzählte,” so berichtet Aischa weiter, “dem Gesandten Allahs, was ich von ihnen gehört hatte und sagte zu ihm: ,Sie befinden sich im Delirium und sind wegen des heftigen Fiebers bewußtlos.'” Da sagte Muhammad: “Allah! Mache uns Medina so lieb wie Mekka oder noch lieber und segne uns, was gewogen und gemessen wird und verpflanze das Fieber nach Mahjaa.”

Ibn Schihab al-Zuhri hat von Abd Allah ibn Amr ibn al-'As berichtet: “Als Muhammad nach Medina kam, wurden seine Gefährten fieberkrank. Er selbst wurde von Allah verschont. Seine Gefährten aber konnten nur sitzend beten. Als Muhammad zu ihnen kam, während sie so beteten, sagte er: ,Wisset, daß das Gebet eines Sitzenden nur halb soviel wert ist wie das eines Stehenden.' Da strengten sich die Gläubigen an, um zu stehen, trotz ihrer Schwäche und Krankheit, um das Bessere zu erstreben.”*

* Die Pflicht, das Gebet zu sprechen, ist im Islam wichtiger, als Barmherzigkeit an Kranken zu üben.

Bald darauf bereitete sich Muhammad auf den Krieg vor, um, nach Allahs Befehl, seine Feinde, die beduinischen Götzendiener, zu bekämpfen.

13.17 Die Zeitbestimmung der Auswanderung (24. September 622 n.Chr.)

Muhammad kam am Montag nach Medina, als die Sonne heiß brannte und nahe daran war, sich nach Westen zu neigen und zwölf Nächte des Monats Rabi'a al-Awwal (3. Monat) vorüber waren. Muhammad war damals dreiundfünfzig Jahre alt. Dreizehn Jahre waren vergangen, seit er als Prophet gesandt worden war. Er blieb die weiteren Tage des Monats und das ganze übrige Jahr sowie den Monat Muharram (1. Monat) des folgenden Jahres in Medina. Im Safar (2. Monat), im zwölften Monat nach seiner Ankunft in Medina, zog er in den Krieg* und setzte Sa'd ibn Ubada über Medina.

* Die Flüchtlinge aus Mekka wurden arm, die Moslems von Medina blieben trotz der Verbrüderung reich. Muhammad mußte den Ausgewanderten Brot und Einnahmen verschaffen, wenn sie nicht vom Islam abfallen sollten. Deshalb befahl er, Raubüberfälle auf die Karawanen der Mekkaner durchzuführen, die das Gut der Flüchtlinge beschlagnahmt hatten.
Jesus aber sagte: “Wer deinen Rock nehmen will, dem laß auch den Mantel” (Matthäus 5,40). Er verbot Petrus, das Schwert zu benützen und sagte ihm: “Stecke dein Schwert an seinen Ort! Denn wer zum Schwert greift, wird durchs Schwert umkommen” (Matthäus 26,52).
Der Islam hinterließ seit dieser Zeit eine breite Blutspur in der Geschichte vieler Völker unserer Erde.

14. Der Heilige Krieg tritt in ein neues Stadium (ab Frühjahr 623 n.Chr.)

14.1 Der Kriegszug nach Waddan* (August 623 n.Chr.)

Es war der erste Kriegszug Muhammads**. Er zog bis nach Waddan, und dieser Zug heißt der von Abwa'. Er suchte die Quraisch und die Banu Dhamra ibn Bakr auf. Die Banu Dhamra schlossen Frieden mit ihm. Ihr Bevollmächtigter war Nakhschi ibn Amr, der zu jener Zeit ihr Führer war. Muhammad kehrte hierauf wieder nach Medina zurück, ohne daß er auf einen Feind gestoßen wäre. Er blieb dort den übrigen Teil von Safar (2. Monat) und den Anfang von Rabi'a al-Awwal (3. Monat).

* Waddan liegt am Roten Meer, 190 km südlich von Medina.
** D.h. der erste Kriegszug, bei dem Muhammad selbst anführte. Die drei Kriegszüge davor wurden von Vertrauten Muhammads angeführt, wie die nächsten Abschnitte erzählen.

14.2 Weitere Feindberührungen (März bis September 623 n.Chr.)

Dies ist der erste Trupp, den Muhammad aufstellte. Muhammad sandte (März 623 n.Chr.), während er in Medina blieb, 'Ubaida ibn al-Harith ibn al-Muttalib mit sechzig oder achtzig Reitern von den Ausgewanderten, ohne einen einzigen Hilfsgenossen, gegen die Ungläubigen. Er ging bis zu einem Wasser im Hidjaz, unterhalb Thaniyyat al-Murra. Hier traf er eine Gruppe der Quraischiten. Es kam aber nicht zum Kampf mit ihnen. Nur Sa'd ibn Abi Waqqas schoß einen Pfeil ab. Es war der erste Pfeil, der im Heiligen Krieg abgeschossen wurde. Man trennte sich dann, wobei die Moslems sich gegenseitig Rückendeckung gaben.

Alsbald schickte Muhammad Hamza, den Sohn Abd al-Muttalibs (März 623 n.Chr.), nach Sif al-Bahr* in der Gegend von al-'Is. Er hatte dreißig Reiter von den Auswanderern, aber keinen einzigen Hilfsgenossen bei sich. Er traf an diesem Ufer auf Abu Djahl mit dreihundert berittenen Mekkanern. Madjdi ibn Amr, der Djuhainite, welcher mit beiden Teilen in Frieden lebte, trat zwischen sie, und man trennte sich ohne Kampf. Manche behaupten, Hamzas Gruppe sei die erste von Muhammad aufgestellte gewesen, und die Sendung Hamzas und Abu 'Ubaidas habe gleichzeitig stattgefunden, so daß man sie miteinander verwechselte. Man behauptet auch, Hamza habe in einem Gedicht erwähnt, daß er den ersten Kampfauftrag von Muhammad erhalten habe. Sollte er dies wirklich gesagt haben, so ist es auch wahr, da er nur die Wahrheit sprach. Allah weiß, wie es sich verhielt. Wir haben jedoch von Gelehrten vernommen, Ubaida habe dem ersten Trupp vorgestanden.

* "Sif al-Bahr" liegt am Roten Meer, 320 km nordwestlich von Medina.

Im Monat Rabi'a al-Awwal (3. Monat) (September 623 n.Chr.) unternahm Muhammad wieder einen Kriegszug gegen die Quraischiten. Er setzte al-Sa'ib, den Sohn des Uthman ibn Maz'un, über Medina und ging bis Buwat* in der Gegend von Radwa. Dann kehrte er nach Medina zurück, ohne daß sie in Schwierigkeiten geraten wären. Er blieb dort den übrigen Teil vom Rabi'a al-Akhir (4. Monat) und einen Teil von Djumada al-Ula (5. Monat).

* "Buwat" liegt ca. 70 km nordwestlich von Medina an der Handelsstraße nach Syrien.

14.3 Der Kriegszug nach al-'Uschayra* (Dezember 623 n.Chr.)

Dann zog er wieder gegen die Quraischiten aus und setzte nach Ibn Hischam Abu Salama über Medina. Er passierte die Schlucht der Banu Dinar, dann Faifa' al-Khabar, dann ließ er sich unter einem Baum im Tal Ibn Azhar nieder, welches Dhat al-Saq hieß. Dort befindet sich seine Moschee, und er betete in ihr. Man bereitete ihm dort ein Mahl. Er aß, und die Leute aßen mit ihm. Der Ort, wo die Kessel aufgestellt waren, ist bekannt. Dann brachte man ihm Wasser, das sich dort befindet und al-Muschtarib heißt. Muhammad brach dann wieder auf, ließ die Brunnen zur Linken liegen und ging durch die Schlucht, welche noch heute “Schlucht Abd Allahs” genannt wird. Dann ging er gegen Sadd hinunter, bis er nach Yalyal kam. Er stieg an dem Weg, der Yalyal mit Dhabuah verbindet, ab und trank von dem Brunnen von Dhabuah.** Dann ging er das Feld Malal hinab, bis er in Sukhairat al-Yamam auf die Straße kam, die ihn nach 'Uschayra in die Niederung von Yanbu' führte. Hier blieb er den ganzen Monat Djumada al-Ula (5. Monat) und einige Nächte von Djumada al-Akhira (6. Monat). Er schloß daselbst einen Friedensvertrag mit den Banu Mudlidj und ihren Schutzgenossen von den Banu Dhamra. Dann kehrte er nach Medina zurück, ohne irgendeinem Feind begegnet zu sein.

* "al-'Uschayra" liegt ca. 110 östlich von Mekka und ca. 350 km südlich von Medina.
** Jesus zog mit seinen Jüngern durch Berge, Täler und Steppen. Der Brunnen von Sichem, an dem er trank, ist noch vorhanden. Jesus heilte, rettete, trieb Dämonen aus und predigte Vergebung, Liebe und Frieden, während Muhammad mit den verwegensten seiner Genossen unterwegs war, um Karawanen zu überfallen.

Inzwischen sandte Muhammad Sa'd ibn Abi Waqqas mit acht Auswanderern aus, und er ging bis Kharrar im Hidjaz. Dann kehrte er um, ohne einen Feind gefunden zu haben.

14.4 Der Feldzug nach Safwan* (September 623 n.Chr.)

Muhammad blieb nach seiner Rückkehr von 'Uschayra nur wenige Nächte, nicht ganz zehn, in Medina. Dann zog er gegen Kurz ibn Djabir al-Fihri aus, welcher die Herden von Medina überfallen hatte. Er setzte nach Ibn Hischam Zaid ibn Haritha über Medina und verfolgte Kurz bis in das Tal Safwan in der Gegend von Badr, ohne ihn einzuholen. Dieser Zug wird auch “der erste von Badr” genannt. Muhammad kehrte dann wieder nach Medina zurück und blieb dort den übrigen Teil von Djumada al-Akhira (6. Monat) und die ganzen Monate Radjab (7. Monat) und Scha'ban (8. Monat).

* "Safwan" liegt etwa 90 km südwestlich von Medina.

14.5 Die Sendung des Abd Allah ibn Djahsch nach Nakhla und die Offenbarung über Kämpfe im heiligen Monat (Januar 624 n.Chr.)

Nach der Rückkehr von Badr, im Radjab (7. Monat), sandte Muhammad Abd Allah ibn Djahsch ibn Ri'ab al-Asadi mit acht Auswanderern aus und gab ihnen einen Brief mit. Er befahl ihm aber, ihn erst nach einem Marsch von zwei Tagen zu lesen. Auch sollte er keinen seiner Gefährten zwingen, sich an dem Überfall zu beteiligen.

Nach zwei Tagen öffnete Abd Allah das Schreiben. Darin stand: “Wenn du dieses Schreiben liest, so ziehe nach Nakhla*, das zwischen Mekka und Ta'if liegt, und lauere dort den Quraischiten auf. Gib uns Nachricht von ihnen!” Als Abd Allah das Schreiben gelesen hatte, war er bereit, den Befehl zu vollziehen und sagte zu seinen Gefährten: “Muhammad hat mir befohlen, nach Nakhla zu gehen und den Quraischiten aufzulauern, um ihm Nachricht von ihnen zu geben. Er hat mir aber verboten, einen von euch zu nötigen, mit mir zu gehen. Wer daher Lust hat, als Märtyrer zu sterben, der folge mir. Wer nicht will, der ziehe sich zurück. Was mich betrifft, so bin ich entschlossen, den Befehl des Gesandten Allahs zu vollziehen.”

* "Nakhla" ist ein Tal ca. 70 km nordöstlich von Mekka gelegen, am Handelsweg vom Jemen nach Mekka.

Er setzte hierauf seinen Marsch fort, und alle seine Gefährten folgten ihm. Als er zu den Minen von Bahran im Hidjaz, oberhalb al-Furu', gelangte, verloren Sa'd ibn Abi Waqqas und 'Utba ibn Ghazwan das Kamel, auf dem sie abwechselnd ritten und blieben zurück, um es zu suchen. Abd Allah aber mit den anderen Gefährten zog weiter bis nach Nakhla. Da kam eine Karawane der Quraischiten vorüber, welche Rosinen, Leder und andere Waren mit sich führte und bei welchen Amr ibn al-Khadrami, Uthman ibn Abd Allah und sein Bruder Nawfal aus dem Stamm Makhzum und al-Hakam ibn Kaisan, ein Freigelassener des Hischam ibn al-Mughira, waren.

Die Leute fürchteten sich vor den Moslems, welche sich in ihrer Nähe niedergelassen hatten. Ukkascha ibn Mihsan, der sein Haupthaar abrasiert hatte, näherte sich ihnen. Sie beruhigten sich und sagten untereinander: “Es sind Pilger! Ihr habt nichts zu fürchten!” Es war der letzte Tag vom (heiligen) Monat Radjab (7. Monat). Die Moslems hielten Rat und sagten: “Bei Allah, lassen wir die Karawane diese Nacht in Ruhe, so wird sie in das heilige Gebiet eintreten und darin Schutz gegen euch finden. Greift ihr sie aber jetzt an, so begeht ihr eine Mordtat im heiligen Monat.” Die Leute wurden ängstlich und scheuten sich, sie anzugreifen. Dann ermannten sie sich und beschlossen, so viele wie möglich von ihnen zu töten und ihnen die Waren wegzunehmen. Waqid ibn Abd Allah schoß einen Pfeil auf Amr ibn al-Khadrami ab und tötete ihn. Uthman ibn Abd Allah und al-Hakam ibn Kaisan wurden zu Gefangenen gemacht. Nawfal ibn Abd Allah aber entkam.

Abd Allah kehrte hierauf mit der Karawane und den beiden Gefangenen zu Muhammad nach Medina zurück. Einer aus dem Geschlecht Abd Allahs berichtet, Abd Allah habe seinen Gefährten gesagt: “Der fünfte Teil der Beute gehört dem Gesandten Allahs,” obgleich damals das Gebot, dem Propheten den fünften Teil der Beute zu überlassen, noch nicht geoffenbart war. Das übrige teilte er unter seinen Gefährten.

Als sie nach Medina kamen, sagte Muhammad: “Ich habe euch nicht befohlen, im heiligen Monat Krieg zu führen,” ließ die Karawane und die Gefangenen stehen und weigerte sich, etwas davon zu nehmen. Als Muhammad so gesprochen hatte, bereuten die Leute ihre Tat und hielten sich für verloren, denn sie wurden auch von ihren Gefährten dafür getadelt. Die Quraischiten aber sagten: “Muhammad und seine Gefährten haben den heiligen Monat durch Mord, Raub und Gefangennahme entweiht!”

14.6 Die Juden deuteten diesen Vorfall als schlechtes Omen für Muhammad

Als viel darüber gesprochen wurde, offenbarte Allah: “Sie werden dich wegen des Krieges im heiligen Monat fragen. Sprich: Ein Krieg im heiligen Monat ist ein schwerwiegendes Vergehen. Aber vom Pfad Allahs abhalten, an ihn nicht glauben, von der heiligen Anbetungsstätte fernhalten und seine Bürger daraus vertreiben, ist vor Allah eine größere Schuld! ...” (Sure al-Baqara 2,217). Ihr habt im heiligen Monat Krieg geführt. Sie aber haben euch vom Pfade Allahs abgehalten und an Allah nicht geglaubt. Sie halten euch von der heiligen Anbetungsstätte fern und haben euch daraus vertrieben, während ihr doch deren Herren seid. Dies ist eine größere Schuld vor Allah als der Tod einiger Männer, die ihr erschlagen habt. “... Verführung [zum Abfall vom Islam und Aufruhr gegen ihn] ist schlimmer als Totschlag ...” (Sure al-Baqara 2, 217 siehe auch Vers 191). Sie verführten die Moslems, bis sie wieder in den Unglauben zurückfielen. Das ist schlimmer vor Allah, als einen Menschen zu töten. “... Sie werden nicht aufhören, euch zu bekämpfen, bis sie euch von eurem Glauben abtrünnig gemacht haben, wenn sie es vermögen ...”* (Sure al-Baqara 2,217).

* Der Aufruhr der Juden und Heiden wegen des verbrecherischen Überfalls im heiligen Monat wurde von Muhammad durch eine juristische Meisterleistung aufgefangen. Er verurteilte jeden Kampf im heiligen Monat – auch seinen eigenen Überfall – als großes Verbrechen. Wer jedoch gegen den Islam kämpfe und Moslems zum Abfall bringe, begehe ein noch größeres Verbrechen. Muhammad hat damit das Begehen eines kleineren Unrechts mit der Bekämpfung eines größeren gerechtfertigt. Die Mission unter Moslems gilt seither als Verführung zum Aufruhr und wird als ein größeres Verbrechen als Totschlag bewertet (Sure al-Baqara 2,217).

Nachdem Allah durch diese Offenbarung die Gläubigen von ihrer Angst (und ihrem schlechten Gewissen) befreit hatte, nahm auch Muhammad seinen Anteil an der Beute und den Gefangenen. Die Quraisch schickten dann zu Muhammad, um die beiden Gefangenen auszulösen.* Muhammad aber sagte: “Ich gebe sie nicht eher frei, bis meine beiden Gefährten Sa'd und 'Utba zurückkommen, um die wir besorgt sind. Tötet ihr sie, dann töten wir auch unsere Gefangenen.” Als Sa'd und 'Utba zurückkehrten, nahm Muhammad das Lösegeld an und gab den Gefangenen die Freiheit. Al-Hakam wurde aber ein guter Moslem, blieb bei Muhammad und starb (im Juli 625 n.Chr.) als Märtyrer bei Bi'r Ma'una. Uthman hingegen kehrte nach Mekka zurück und starb dort als Ungläubiger.

* Die Geiselnahme war bei den Moslems von Anfang an ein legaler Bestandteil des Heiligen Krieges. Sie wird bis heute, wo immer sie möglich ist, geübt.

Als Abd Allah und seine Gefährten so durch Qur’anverse von ihrem Kummer befreit worden waren, sehnten sie sich nach lohnenswerteren Taten und fragten Muhammad, ob sie nicht wünschen dürften, durch einen weiteren Kriegszug den Lohn der Glaubenskämpfer zu ernten. Da offenbarte Allah: “Diejenigen, welche glauben, auswandern und auf dem Pfade Allahs kämpfen, dürfen auf Allahs Gnade hoffen. Allah ist gnädig und barmherzig” (Sure al-Baqara 2,218), wodurch ihnen Allah die schönste Hoffnung eröffnet hat.*

* Das Töten im Heiligen Krieg wurde als rechtfertigender Gottesdienst zur Erlangung der Gnade Allahs geoffenbart. Damit ist dem Terrorismus im Islam Tür und Tor geöffnet (Sure al-Anfal 8,17).

Einer aus der Familie des Abd Allah ibn Djahsch erzählt, Allah habe später, als er erlaubte, Beute zu machen, vier Teile denen, die sie gemacht haben, und einen Teil Allah und seinem Gesandten bestimmt, wie es hier Abd Allah bei dieser Karawane gehalten hatte. Dies ist die erste Beute*, welche die Moslems gemacht hatten. Amr ibn al-Khadrami war der erste von Moslems Erschlagene, und Uthman und al-Hakam waren die ersten Gefangenen.

* Die Beute war bei den Überfällen Muhammads das Hauptziel aller kriegerischen Unternehmungen. Er mußte seinen ausgewanderten Moslems Einnahmen und Wohlstand verschaffen, damit sie nicht vom Islam abfielen.

14.7 Wann die Gebetsrichtung (Qibla) geändert wurde (Januar 624 n.Chr.)

Wie behauptet wird, wurde die Gebetsrichtung im Scha'ban (8. Monat), achtzehn Monate nach der Ankunft Muhammads in Medina, geändert. Man wandte sich fortan beim Gebet der Ka'ba in Mekka zu.*

* Ibn Hischam erwähnt zum dritten Mal das gravierende Zeichen der inneren Loslösung Muhammads von den Juden, der vergeblich gehofft hatte, sie für den Islam zu gewinnen. Mit der Abwendung der betenden Moslems von Jerusalem und ihrer Hinwendung nach Mekka war der endgültige Bruch zwischen dem Islam und dem Judentum vollzogen.

TEST

Lieber Leser,

wenn Sie dieses Heft aufmerksam studiert haben, können Sie die folgenden Fragen leicht beantworten. Wer 90 Prozent der Fragen in den elf Heften dieser Reihe richtig beantwortet, kann von unserem Zentrum ein Zeugnis bekommen über:

Fortgeschrittene Studien
zum Leben Muhammads aus der Sicht des Evangeliums

als eine Ermutigung für seine zukünftigen Dienste für Christus.

1. Welches Verhalten von Mitstreitern Muhammads wurde als Heuchelei bezeichnet?
2. Über welche Fragen haben Juden und Christen vor Muhammad gestritten?
3. Warum hat Muhammad die Gebetsrichtung geändert? Wie haben die Juden darauf reagiert?
4. Was hat Muhammad den Juden in Medina vorgeworfen?
5. Wie hat Muhammad versucht, der Delegation der Christen aus Nadjran den Islam schmackhaft zu machen?
6. Wie hat die Delegation der Christen aus Nadjran auf die Eiladung Muhammads reagiert, Muslime zu werden?
7. Was war die treibende Kraft hinter den islamischen Feldzügen und Überfällen, die Muhammad in befahl?
8. Was geschah während der Sendung des Abdallah ibn Djahsch nach Nakhla? Welche List haben die Muslime bei diesem Überfall angewandt?
9. Wie begegnete Muhammad der Kritik gegen das Kämpfen während der heiligen Monate?

Jeder Teilnehmer an diesem Test darf zur Beantwortung dieser Fragen jedes beliebige Buch, das ihm zur Verfügung steht, benutzen und jede ihm bekannte vertrauenswürdige Person fragen. Wir warten auf Ihre schriftlichen Antworten, inklusive Ihrer vollständigen Adresse auf Papier oder per e-mail. Wir beten für Sie zu Jesus, dem lebendigen Herrn, daß er Sie berufe, sende, leite, stärke, bewahre und mit Ihnen sei an jedem Tag Ihres Lebens!

Im Dienst Jesu verbunden
Abd al-Masih und Salam Falaki

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GRACE AND TRUTH
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70708 Fellbach
Deutschland

oder per e-mail an:

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DIE BIOGRAPHIE MUHAMMADS NACH IBN HISCHAM GESAMTÜBERSICHT (Die Kapitel dieses Heftes sind unten eingerahmt)

HEFT 1 - MUHAMMAD VOR DEM ISLAM
0. Vorwort
1. Die Vorfahren Muhammads
2. Die Geburt Muhammads und seine Kindheit (ca. 570)
3. Muhammads Hochzeit mit Khadija (ca. 595)

HEFT 2 - DER BEGINN DES ISLAM BEI MUHAMMAD
4. Muhammads Prophetentum
5. Die Entstehung der islamischen Urgemeinde (ab ca. 610)
6. Der Widerstand der Mekkaner (ab ca. 613)
7. Die erste Auswanderung nach Abessinien (ca. 615)

HEFT 3 - WACHSENDER WIDERSTAND MEKKAS GEGEN MUHAMMAD
8. Der wachsende Boykott der Mekkaner (ab ca. 616)
9. Die Vision Muhammads von seiner Himmelfahrt (ca. 619)

HEFT 4 - ENTSTEHUNG DER NEUEN MACHTBASIS MUHAMMADS IN MEDINA
10. Die Loslösung Muhammads von Mekka (nach ca. 619)
11. Muhammads Auswanderung nach Medina (Sommer 622) <<<<<<<<<<>>>>>>>>>>>
12. Bildung eines Stadtstaates aus Moslems, Juden & Animisten (ab 622)

HEFT 5 - VERSPOTTUNG DURCH JUDEN & ERSTE FELDZÜGE MUHAMMADS
13. Vom Widerstand und Spott der Juden (ab 623)
14. Der Heilige Krieg tritt in ein neues Stadium (ab Frühjahr 623)

HEFT 6 - MUHAMMADS SCHLACHT VON BADR
15. Die Schlacht von Badr und ihre Folgen (15. März 624 und danach)

HEFT 7 - MUHAMMADS KRIEGE UM MEDINA
16. Die Niederlage bei Uhud und ihre Folgen (März 625 bis 626)
17. Der Grabenkrieg um Medina und seine Folgen (März bis Mai 627)

HEFT 8 - ANERKENNUNG MUHAMMADS DURCH DIE MEKKANER
18. Weitere Feldzüge (627)
19. Die Anerkennung Muhammads durch die Quraischiten (628)
20. Vor der Eroberung Mekkas (629)

HEFT 9 - MUHAMMADS EROBERUNG MEKKAS UND SEINER UMGEBUNG
21. Die endgültige Eroberung Mekkas (Januar 630)
22. Der Feldzug von Hunain und seine Folgen (Januar bis März 630)

HEFT 10 - DIE AUSDEHNUNG DES REICHES MUHAMMADS
23. Der 2. Feldzug gegen die Oströmer & seine Folgen (Okt. - Dez. 630)
24. Abordnungen der Beduinenstämme erweisen Muhammad Ehre (631)

HEFT 11 - DAS LETZTE JAHR MUHAMMADS
25. Muhammads Abschiedspilgerfahrt und weitere Feldzüge (632 & davor)
26. Muhammads letzte Tage, sein Tod und sein Begräbnis (Juni 632)
Ausklang

Anfang

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